Wir hatten uns alle auf ein schönes 2020 gefreut. Ein neuer Abschnitt eines Jahrzehnts mit vielen neuen und schönen Ideen. Wir freuten uns auf Festivals und Partys – sogar ein erneutes Trommel&Bass-Klubtreffen war geplant – bis Anfang März.
Seitdem steht die Welt auf dem Kopf. Das globale politische Geschehen hat sich gewendet, die individuellen aber auch sozialen Möglichkeiten wurden massiv eingeschränkt. Das mag zwar angesichts der Situation legitim sein, jedoch leiden Künstler darunter. Nicht nur dem Drum&Bass – nein – der ganzen elektronischen Musikszene, ja der ganzen Kultur wurde ihre Bühne genommen. Aussichten darauf, wann es wieder besser wird, gibt es nicht. Denn mit den Impfungen allein ist es nicht getan.
Deshalb haben wir Künstler*innen, Labels, Crews und Clubs gefragt, was sich in den letzten Monaten durch die Covid-19 Pandemie verändert hat – Negatives wie Positives. Wie schauen sie in die Zukunft? Welche Forderungen haben sie an die Politik?
Inhalt
- Kronik / Tiefklang (Saarbrücken)
- Kidkodama / Vollkontakt (Wien)
- Humanoid (Berlin)
- Void Club (Berlin)
- The Green Man / Basswerk (Köln)
- audite / Boundless Beatz (Leipzig)
- Casco / Sustain (München)
- Thomas Oh Brian (Bochum)
- RobStar (Gießen)
Kronik / Tiefklang (Saarbrücken)
Mich persönlich hat Corona komplett auf dem falschen Fuß erwischt, da ich meinen Job im Mauerpfeiffer zum 15.02. diesen Jahres gekündigt hatte. Plan war mich voll auf das Finalisieren meines Businessplans zu konzentrieren und mich dann mit einem eigenen Club selbstständig zu machen.
Obwohl das heißt, dass sowas wie eine Art Lebenstraum erstmal geplatzt ist, sagt der Optimist in mir, sei froh, dass du noch nicht fertig warst, einen Laden gepachtet, oder gekauft hast und jetzt auf Mietkosten sitzen würdest und dein Traum eine Totgeburt geworden wäre. Das stimmt mit Sicherheit auch, dennoch fühlt es sich auch so an als hätte man mir etwas weggenommen. Bestimmt auch, weil man, oder besser gesagt SARS-CoV-2, mir als Veranstalter und DJ auch auf anderer Ebene den Boden unter Füßen weggezogen hat und ich somit beruflich komplett still gelegt bin.
»Das heißt, dass ich arbeitslos gemeldet bin und aufstockende Leistungen bekomme.«
Das heißt in der Realität, dass ich arbeitslos gemeldet bin und aufstockende Leistungen bekomme. Das heißt auch, dass ich grade mit wesentlich weniger Geld auskommen muss und wenn meine Freundin nicht grade mit ihrer Ausbildung fertig wäre und Vollzeit arbeiten gehen würde, müssten wir unsere Wohnung aufgeben und wieder von neuem anfangen!
Die ersten Wochen waren dann noch relativ entspannt, da ich mir seit 2013 schon dauerhaft einiges aufgeladen habe. Mit Vollzeitarbeit unter der Woche und das in Herzensprojekten wie dem Römerkastell oder dem Mauerpfeiffer, in die man dann noch wesentlich mehr als 40 Stunden investiert. Der Tiefklang als ›Hobby‹ und immens vielen Gigs die ich gespielt habe. Nach einer Weile wurde es aber dann schon zur Belastung, da man ja Veranstaltungen und auch das Auflegen aus gewissen Gründen macht und das Fehlen dann schon große Löcher reißt und, bei aller Lieber, ein Stream das einfach nicht ersetzen kann.
»Beispielsweise habe ich mit ein paar Freunden einen Verein zur Kulturförderung gegründet [und] Konzepte geschrieben…«
Da ich aber durch verschiedene Krisen in meinem Leben eine Resilienz entwickelt habe, habe ich es geschafft mich nicht hängen zu lassen, sondern versucht den Fokus auf andere Dinge zu lenken. Beispielsweise habe ich mit ein paar Freunden einen Verein zur Kulturförderung gegründet, Konzepte geschrieben, über der Bar eines Freundes beim Bau von drei Studioräumen geholfen, auf einem Gelände von Bekannten, das wir irgendwann mal für Events nutzen können, eine Bühne mit zwei Freunden gebaut, angefangen Tischtennis zu spielen und ja, versuche mich sinnvoll zu beschäftigen.
»›Social Distancing‹-Events kommen für mich nicht in Frage, weil sie das Gegenteil von dem bedeuten, was ich seit 20 Jahren mache.«
Dennoch ist immer präsent, dass eine Riesen-Lücke in meinem Leben klafft und auch wenn es jetzt aktuell die ein oder andere finanzielle Hilfe geben wird, die auch für mich in Frage kommt, fehlen diese Dinge einfach. Das einzige Licht am Ende des Tunnels sind Dinge wie Speichel-Schnelltests, mit denen man Konzepte für Events ohne Maske und Distancing an den Start bringen könnte und Impfstoffe, die dann bis Ende 2021 hoffentlich so viele Menschen bekommen haben, dass man wieder zurück zu etwas Normalität kommt. Denn eins steht für mich definitiv fest, ›Social Distancing‹-Events kommen für mich nicht in Frage, weil sie das Gegenteil von dem bedeuten, was ich seit 20 Jahren mache.
Tiefklang (Saarbrücken) SoundCloud • facebook
Kid Kodama / Vollkontakt (Wien)
Vor einigen Wochen musste ich meine Show auf jungletrain.net spontan wegen Verbindungsproblemen absagen und in dem Moment habe ich erst realisiert, wie sehr ich eigentlich das Auflegen in Clubs und vor Menschen generell vermisse. Seit der ersten COVID-19 Welle im Frühjahr bin ich via Livestreams alle zwei Wochen auf jungletrain.net und ab und zu mal auf Twitch umgestiegen – es ist sozusagen meine letzte Möglichkeit mich als DJ zu entfalten. Und wenn selbst diese Optionen wegfallen… Das hilflose Gefühl ist schwer zu beschreiben.
Ich bin in Gedanken bei allen Performer*innen, die ihren Leidenschaften aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen öffentlichen Einschränkungen derzeit nicht nachgehen können. Mir persönlich ist es sehr wichtig mich in diesen schweren Zeiten verantwortungsbewusst zu verhalten und für mich ist es ausgeschlossen in Clubs aufzulegen oder auf Parties zu gehen, solange die Überlastung unseres Gesundheitssystem droht.
»Welchen Stellenwert wir dem Nachtleben und der Kunst im Allgemeinen geben – diese Debatte muss geführt werden.«
Dennoch: Der gesellschaftliche Wert der Kunst- und Kulturszene, die Wichtigkeit von Orten des Austausches und der Ausgelassenheit, welchen Stellenwert wir dem Nachtleben und der Kunst im Allgemeinen geben – diese Debatte ist von großer Bedeutung und muss geführt werden. Ich kann es kaum erwarten wieder auf Veranstaltungen zu gehen und aufzulegen, sobald es wieder vertretbar ist. Bis dahin will ich appellieren: Schauen wir auf uns, bleiben wir vernünftig, arbeiten wir gemeinsam daran diese Krise zu überwinden. Und erst dann wird gefeiert!
Kid Kodama (Wien) SoundCloud • instagram
Humanoid Crew (Berlin)
Der Lockdown hat uns kalt erwischt, da wir eine Party geplant hatten für die Woche in der alles geschlossen wurde. Allerdings haben wir uns glücklicherweise schnell wieder sammeln können und fokussierten uns dann auf andere Projekte außerhalb unserer Partys. Wir haben angefangen das Label aufzubauen, ein Musikvideo zu filmen, Livestreams zu organisieren und uns um Papierkram, der im normalen Betrieb liegen geblieben wäre, gekümmert.
»Wir haben legale Open-Airs veranstaltet und fokussieren uns im zweiten Lockdown auf unsere Comeback Party für die Zeit nach Covid-19.«
Wir haben jede Möglichkeit legale Open-Airs zu veranstalten genutzt und nun fokussieren uns mit dem zweiten Lockdown auf unsere Comeback Party für die Post-Corona Zeit. Ebenso bauen wir unsere visuelle Seite immer weiter aus und Humanoid-Merchandise wird es auch bald geben! Alles in allem, versuchen wir das beste aus der Situation zu machen und die Zeit produktiv zu nutzen. Wir können es nicht mehr abwarten endlich wieder im Strobolicht zu schwitzen.
Humanoid (Berlin) Künstlerinnen: PRTCL, Mython, Xenon, Specone, Huma SoundCloud • instagram • facebook
Void Club (Berlin)
Als Club ist es in dieser Pandemie schon sehr schwer, denn, wie alle anderen, weiss man nicht wie es weitergeht. Man steht in leeren Räumen und fragt sich, ob diese jemals wieder mit wundervollen Menschen gefüllt sein werden.
»Clubs sind mehr als nur Clubs, sie sind Kultur, sie sind ein safespace, ein Miteinander, sie sind unglaublich wichtig für viele Menschen.«
Clubs sind mehr als nur Clubs, sie sind Kultur, sie sind ein safespace, ein Miteinander, sie sind unglaublich wichtig für viele Menschen. Manchmal ist es schwierig positiv zu bleiben, dennoch wird die Hoffnung nie verschwinden, solange die Politik hilft und genau das ist, was wir uns wünschen. Niemand weiss, ob man das durchstehen wird. Dabei geht es auch nicht nur ums Geld, sondern auch darum dass da viel Herz drin steckt. Man macht das letztendlich ja auch für die Menschen, die Zeit in den Clubs verbringen, die sich wohl fühlen, die sein können wie sie möchten.
Ich denke das ist es, was einem noch mehr bewusst macht, wie absurd sich eine normale Clubnacht anhört, wie selbstverständlich es mal war und wie unglaublich man das jetzt schätzt. Denn was wäre Berlin ohne seine Kultur?!
Void Club (Berlin) Website • SoundCloud • instagram • facebook • Startnextkampagne
The Green Man / Basswerk (Köln)
Es war doppelt bitter, dass 2020 Basswerk-Sessions im Gebäude 9 ausfielen, nachdem es große Pläne nach dem Umbau der Location 2019 gab. Immerhin gab es noch eine Januar-Session! Aber man muß Rücksicht nehmen. Probleme bieten oft auch Chancen. Drum&Bass, Breakbeats und Jungle haben die Chance, neue und musikalischere Wege zu gehen, weg vom Schema F, weil man zu Hause genauer hinhören kann. Und das motiviert mich. Ich hatte ein paar schöne Releases und arbeite an ruhigerer, filmischer oder abstrakterer Musik, microtonale Skalen, modularen Synths und Videokunst.
»Probleme bieten oft auch Chancen. Drum&Bass, Breakbeats und Jungle haben die Chance, neue Wege zu gehen, weil man zu Hause genauer hinhören kann.«
Mein letzter Auftritt auf Philo’s Synaestheasia, als Mischung von Ambient & Drum&Bass, am 07.03.20 kommt mir surreal vor, fast wie ein Wegweiser. Performer leiden durch den Wegfall der Events. Aber Labels und Künstler leiden auch schon lange unter illegalen Downloads. Der ganze Psycho-Stress bei Corona ist für alle hart und mir tun die Menschen leid. Vieles ist aber auch echt absurd komisch und ich hoffe sehr, dass es auch ein bißchen mehr Comedy darüber geben wird, so dass man es auch mal mit Humor nehmen kann, ohne dass ein Shitstorm kommt, dass das politisch unkorrekt ist. Man kann nur im Moment leben und aus dem sollte man das Beste machen.
»In NRW hat das Land Künstler*innen geholfen damit das Kulturleben weitergeht. Das war schon ein starkes Zeichen, und es gibt mehr solcher Hilfen.«
Ob man will oder nicht, die Karten werden neu gemischt. Visuals werden wichtiger. Sehvermögen ist seit 1999 bei Basswerk dabei, aber lange nicht mehr haben wir „Dank“ Corona so viel an Videos mit Musik gearbeitet wie in den letzten Monaten. Ich experimentiere mit neuen Synths, schreibe viel darüber, unterrichte Producing-Klassen online und veröffentliche grade regelmässig Jams mit Bildern, Videos, Tutorials und Soundfragmente an denen auch andere weiterarbeiten können. Ich bin auch dabei, den Backkatalog zu digitalisieren. In NRW hat das Land Künstler*innen geholfen damit das Kulturleben weitergeht. Das war schon ein starkes Zeichen, und es gibt mehr solcher Hilfen. Es kommt mir vor, als würde hier mehr für die Kultur getan als z.B. in England, aber genau weiß ich es nicht.
Basswerk (Köln) Künstlerinnen: The Green Man, Sehvermögen, MC Chevy, Jumpat Website • SoundCloud • YouTube
audite / Boundless Beatz (Leipzig)
Wir mussten eine für April geplante Veranstaltung mit zwei internationalen Headlinern zunächst in den Oktober schieben. Natürlich fand sie dann erneut nicht statt und wir schoben sie auf ein noch unbekanntes Datum in 2021. Wir müssen sie noch durchführen, wie geplant, da wir ansonsten auf den Vorauszahlungen, die wir bereits getätigt haben, sitzen bleiben werden. Auch weitere geplante Veranstaltungen und DJ Gigs mussten abgesagt oder auf irgendwann verschoben werden.
»Wir müssen die abgesagten Veranstaltungen noch durchführen, da wir ansonsten auf den Vorauszahlungen sitzen bleiben werden.«
Im Sommer hatten wir zumindest die Möglichkeit verschiedene Open-Air-Konzepte durchzuführen, was alles ein wenig entspannt hat. Bis zum Frühjahr wird nun sicher kaum etwas passieren, bis auf, dass wir weiter an unserer Podcast Reihe und am Label arbeiten werden. An DJ-Streams sind wir weniger interessiert.
»Bisher gingen viele Angebote völlig an der Realität der Künstler*innen, Kulturschaffenden und Spielstätten vorbei.«
Wir hoffen, dass es vielleicht im April wieder relativ normal weiter gehen kann, wissen kann das aber bekanntlich niemand. Und wir hoffen auch, dass die Politik nicht nur vorgibt die Kultur retten zu wollen, sondern auch konkrete und vor allem realistische Lösungsansätze bietet. Bisher gingen viele Angebote völlig an der Realität der Künstler*innen, Kulturschaffenden und Spielstätten vorbei.
Boundless Beatz (Leipzig) Künstlerinnen: audite, Dubbalot, Sophia Website • SoundCloud • facebook
Casco / Sustain! (München / Saarbrücken
Die aktuelle Situation hat uns eiskalt erwischt, da im Sommer eigentlich 10 Jahre Sustain! vor der Tür stand, sowie auch weitere Events bereits in Planung waren. Für mich hat Corona während meiner Kolumbien-Tour in Bogota begonnen. Eine Erfahrung, die auf jeden Fall zu einer der skurillsten in meinem Leben zählt. Als zwei Tage nach meiner Ankunft alle Gigs gestrichen wurden und ich beinahe nicht mehr so schnell nach Hause gekommen wäre. Big up an Jairo von RE.SET!
»Zwei Tage nach meiner Ankunft zur Kolumbien-Tour wurden alle Gigs gestrichen und ich kam beinahe nicht mehr nach Hause.«
Seitdem hatten wir ein paar Livestream-Events in München im Unter Deck und Corleone. Zwei Locations, in denen wir neben der Roten Sonne bereits seit vielen Jahren Residents sind und bis März veranstaltet haben und (hoffentlich) auch irgendwann wieder können.
Im Sommer hat es mich nach Saarbrücken verschlagen, wo ich seitdem lebe und nun auch Teil der Tiefklang-Crew bin, einen Verein zur Kulturförderung mitgegründet habe und versuche, Kronik beim Tischtennis abzuziehen!
»Livestreams oder Hilfspakete vom Bund sind keine Dauerlösung.«
Livestreams, Hilfspakete vom Bund etc. sind keine Dauerlösung und wir hoffen daher, dass es 2021 mit Hilfe von Impfstoffen, Schnelltests und Hygiene-Konzepten wieder vorangeht. Dann können wir endlich wieder alle unserer Leidenschaft nachgehen und die Kultur- sowie Veranstaltungsbranche auf die Beine kommen.
Sustain! (München) Künstlerinnen: CasCo, Zebster, Cyklos facebook
OhBrian, Bochum
Seit dem lockdown im März ist nichts mehr wie es war. Als der Lockdown kam war für mich erstmal klar: shit is going real! Alles wurde runtergefahren, Gigs wurden gecancelt eigene Projekte bis auf weiteres verschoben. Okay erstmal abwarten was passiert.
»Wir gründeten »Rotunde Tv«. Ein Talkformat, bei dem wir mit Gästen über Musik reden.«
Durch den Boom der Live-Streams wollte ich auch gerne meinen Teil dazu Beitragen und die Leute in der schweren Zeit unterhalten. Da ich aber nicht einfach einen weiteren Bedroom-DJ-Stream starten wollte gründete ich in Kooperation mit der Rotunde einen lokalen Club in Bochum ein Talk Format: »Rotunde Tv«. In der Sendung trafen wir uns jeden Sonntag mit wechselnden Gästen um über Musik zu reden und zu hören. So langsam kam dann aber auch der Sommer und erste Lockerungen machten sich breit und somit habe ich dieses Format erstmal beendet, denn wer möchte schon im Sommer zuhause am Laptop sitzen und einen Stream schauen?
»Im Sommer veranstalteten wir einen musikalischen Biergarten.«
Quasi parallel startete dann auch mit Beginn der ersten Lockerungen der Biergarten der Rotunde, wo wir unter Einhaltung aller geltenden Hygienevorschriften die Leute etwas bei Bier und Wein entspannt musikalisch unterhalten haben. Mal was ganz neues für mich der sonst immer Halli-Galli im Club gespielt hat jetzt mal eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Das war eine schöne Zeit und ich konnte mich musikalisch weiter entwickeln.
Nun kehrt der Winter ein und der zweite Lockdown light ist im Gange, mal schauen was die Zukunft noch bringt. Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft wieder etwas Normalität haben und nicht noch mehr Kunst und Kulturstätten den Bach runter gehen. Veränderung bringt immer etwas Neues und darauf freue ich mich, auch wenn ich verstehen kann dass viele momentan nicht so zuversichtlich gestimmt sind.
Zum Thema der Politik kann ich nur sagen, dass ich nicht an deren Stelle stehen möchte um solche Entscheidungen zu treffen. Es ist ein harter Weg, den wir nur zusammen schaffen. Am Ende des Jahres plane ich gerade eine digitale Silvesterparty mit verschiedenen Floors in der Rotunde – einschalten lohnt sich!
DJ RobStar, Gießen
»Es wird auch nach Covid noch Partys geben – mindestens im Untergrund!«
Das Clubsterben hat uns schon vor Corona zu schaffen gemacht. Nun sieht es ganz düster aus. Aber: Es wird auch nach Covid noch Partys geben – mindestens im Untergrund!
Aufgrund der Party-Beschränkungen planen wir nun eine Radioshow auf RUM Radio von ›unerhört Marburg‹. Bin bereits für einen Workshop angemeldet und sehr gespannt auf das Projekt.
DJ RobStar (Gießen) facebook
Fazit des Stimmungsbildes
Es fehlen soziale Interaktionen, safe spaces, physisch erlebbare Musik – und besonders ein Entkommen aus der täglichen Routine.
Was alle Perspektiven gemeinsam haben? Für alle klafft ein Loch: Finanziell oder in der persönlichen Entfaltung. Und genau das spiegelt sich auf allen Ebenen wider. Selbst internationale Größen, die 10 Gigs im Monat hatten und bei denen man am Anfang sicher sein konnte, sie würden sich über eine kleine Pause freuen, können es selbst kaum erwarten wieder auf die Bühne zu kommen und ihrer Leidenschaft nachzugehen.
Es fehlt auf persönlicher Ebene ein Konglomerat aus sozialen Interaktionen, safe spaces, physisch erlebbarer Musik – neuer Musik und besonders ein Entkommen aus der aktuellen Gesellschaft, der täglichen Routine. Ein hilfreicher Gedanke dabei ist, dass alle mehr oder weniger im gleichen Boot sitzen. Niemand kann im Klub feiern. Niemand kann Gigs planen. Niemand weiß, wie es weitergeht.
Diese Zeiten bieten aber auch das Potential, dass wir über das geteilte Leid zusammenwachsen. Darüber hinaus kann nun endlich mal die Musik selbst im Mittelpunkt stehen: Abseits von: Was funktioniert auf einer Party? Was wollen die Leute hören? Kann jetzt jeder für sich genau die Musik hören und entdecken, die er liebt. Das birgt gerade für unbekannte Subgenres abseits des Mainstreams eine Chance.
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