Robert, unser Fetenreporter aus dem beschaulichen Gießen, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen und das Mikro zur Hand. Als MC und DJ RobStar heizt er gemeinsam mit seinen Komplizen der Whatever Crew regelmäßig dem Hessischen Partyvolk ein. Für euch hat er ein knallendes Neufounk-Set aufgenommen, und einige Fragen beantwortet.
das Heimgemisch
In seinem Heimgemisch macht Robert keine Kompromisse. Bereits zu Beginn erwartet euch ein rockiges Sample, das in treibendem Neurofunk kulminiert. Zwischendrin ist mal kurz Zeit zum Luft schnappen, aber immer wieder reisst RobStar das Ruder in die rauschende See. Dabei scheint der Kapitän hörbar Spaß zu haben. Ein ums andere Mal überrascht er mit erfrischenden Umschwüngen, bei denen kein Ohr trocken bleibt. Alle Mann an Bord für das fünfte Heimgemisch von unserem Fetenreporter RobStar.
Logbuch:
Boxed (Le Fur Rmx) - Jabberwock
Nailz - Subhype
Mankind - The Clamps
Let Roll The World - L Plus
Pillow Puncher - Synergy
Vybez - Tantrum Desire
Das Techno - Phace
Vision (Disphonia Rmx) - TR Tactics
Necking - The Upbeats
The Devils - Coman Dante
Necronaks - Fa11out
Vapor - Zombie Cats
Moon Presence - Synergy
Xtreme - Solar, The Clamps, Volatile Cycle
Make Noize - No Concept
Unreal (DubApe Rmx) - TR Tactics
World Ends - Zombie Cats
Faith - The Voss
Asteroids (Noisia Rmx) - Noisia, Prolix
Charm - Mewone!
Insidious Bliss - Fa11out, Sandra Nadarevic
Annihilated - Andcor & Toyfon
Conform - Mizo
The Message - Black Sun Empire, Prolix
Reflection - Zombie Cats
Exotic Robotics - Ekko & Sidetrack
Gamma Ray - The Upbeats, Rockwell
Soul Of The Abyss - The Clamps
Victim - Mewone!
Obsession - Nakwan
Control VIP - Drumsound & Bassline Smith
Ice Cold VIP - Turno, A.M.C
---> The Beginning - Moving Fusion
Nightcall (NewSchool Rmx) - Kavinsky
---> The Nine - Bad Company UK
---> Cause 'n' Effect (Calyx & TeeBee Rmx) - Concept 2
---> Snapshot (Swindle Rmx) - Roni Size
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der Schlagabtausch mit Robert
TuB: Wie bist du zu Drum&Bass gekommen?
Robert: Es war im Herbst 1999. Ich hing mit ein paar Jungs rum. Einer hörte was auf seinem Walkman (ein veraltetes, nichtdigitales Abspielgerät Anm. d. Red.) Musik, die ich nicht kannte. Ich fragte ihn, was das wäre und er meinte nur so: »Drum&Bass«. Ich war direkt fasziniert und fragte ihn, ob er mir was davon geben könnte. Er sagte, ich soll einfach freitags hrXXL (heute YouFM) hören, da läuft ab 22 Uhr immer DnB. Gesagt, getan: Ich nahm die Sendung über eine Kompaktanlage mit Tape (Speichermedium für den Walkman Anm.d.Red.) auf, und war stolzer Besitzer von fünfundvierzig Minuten DnB. Die nächste Sendung die ich mitschnitt war die vor Sylvester. DJ Miguel Ayala mit MC Ronin und MC Glacious. Mein erstes Tape eines Engländer, das ich von einer Klassenkameradin bekam (danke Olga!) war Brockie und MC Det, Jungle Fever von 1998. Da hörte ich auch meinen ersten Rewind und war total verwirrt. Ich dachte das kann der DJ doch nicht machen?! Aber auf einmal war das Lied wieder da und ich dachte nur: DJ! Danke! Du bist gottähnlich!
Die ersten Anfänge als DJ/MC waren Sylvester 2000 auf 2001 als LashDJ sich einfach mal zwei Plattenspieler plus Mixer kaufte. Die Lieferung kam drei Tage vor Sylvester an, und ein Tag vorher war auch schon die erste Nadel im Arsch. Was bedeutete, dass wir nur 1 Plattenspieler zur Verfügung hatten. Nichts desto trotz war die FireWalkaCru geboren. Wir starteten alle unter unterschiedlichen Namen. Diese darf ich hier aus Angstgründen vor Schlägen nicht nennen (lacht). Ich war damals noch unter dem Pseudonym Grazy unterwegs. LashDJ und ich sind heute noch musikalisch unterwegs. MC Flaksen hat der Musik leider irgendwann den Rücken gekehrt. Leider ist der Szene dadurch ein qualitativ guter MC verloren gegangen.
TuB: Was machst du alles innerhalb der Szene, außer für Trommel&Bass aktiv zu sein?
Robert: Wir haben eine neue Crew formiert und versuchen DnB in Mittelhessen wieder zu etablieren. Nachdem es so schien, als ob die ganze Welt nur noch Techno hört – sorry für den Überbegriff – habe ich Drum&Bass als tot empfunden. Mit unserer neuen Partyreihe wollen wir was bieten. Die Musik soll immer im Vordergrund stehen, aber wer hat schon was gegen free Shots, free Obst und free Zombies. Ich versuche auch die Szene zusammenrücken zu lassen. Es bringt ja nix gegeneinander zu kämpfen. Auch sind mir Newcomer immer herzlich willkommen. Oder treue Fans. Das wird natürlich unterstützt. Es ist ja schließlich ein Geben und Nehmen.
TuB: Was möchtest du in der Szene bewirken? Was fehlt dir?
Robert: Ich möchte den Leuten das bieten was sie verdient haben. Ich glaube es gibt genug Leute die diese Musik mögen und auch Lust haben darauf zu feiern. Das ist alles in letzter Zeit eingeschlafen, aus verschiedenen Gründen. Die Leute sollen sehen, dass es Leute gibt, denen es Spaß macht die Musik zu machen; die sich Mühe geben; Energie und Leidenschaft da rein stecken. Ich glaube dann wird es auch wieder einen Aufschwung geben. Es reicht halt nicht ein Tarnnetz aufzuhängen und eine Gummipalme aufzustellen. Es gab mal Zeiten da hatten wir ein FireWalka Sunday Drum’n’Bass Cafe. Sonntag mittags DnB und das in einer 55.000 Einwohner kleinen Stadt. Es gab hier drei Crews die sich nicht in die Quere kamen. Natürlich wird es so nicht mehr, aber ein Stück davon bekommen wir zurück (ballt die Fäuste und schaut halbwegs ernst).
TuB: Dein Lieblingstrack, oder ein Track, den du zurzeit feierst?
Robert: Für immer und ewig »The Beginnig« von Moving Fusion. Hab’ ich selber noch auf Vinyl.
TuB: Wie bist du an den Aufbau deines Gemisch herangegangen? Was erwartet uns?
Robert: Euch erwartet geballte Power auf die Fresse Beats gewürzt mit etwas Melancholie. Ich schau immer was es Neues auf dem Markt gibt. Ich versuche gut produzierte Tracks zu spielen. Dann versuche ich diese zu vereinen, aber so, dass es stimmig wird. Am liebsten höre und spiele ich Neurofunk zumindest in meinen Promo-Mixen. Ab und an rutschen da auch nicht-Neuro-Tracks rein, wenn es passt und der Track mir gefällt.
Ich tue mich schwer mit diesen ganzen Stil-Beschreibungen. In erster Linie erwartet euch Drum&Bass. Bei Liveauftritten orientiere ich mich an einem Zitat von Mickey Finn, den ich mal ungefähr 2002 gelesen habe. Ein guter DJ spielt das was die Leute hören wollen. Wobei ich mich strikt weigere Helene Fischer zu spielen. Dann nennt mich lieber einen schlechten DJ (lautes Gelächter).
TuB: Und auch bei dir darf die Frage nicht fehlen: Trommel oder Bass?
Robert: Vom Bauchgefühl: Bass. Wenn ich aber länger drüber nachdenke, reicht er mir allein nicht aus, da muss die richtige Trommel dazu. Auf nur Bass kann ich nicht feiern, aber auf nur Trommel funktioniert das. Also 51% Trommel und 49% Bass.
RobStar
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