Henrik Hain wird ab sofort Artikel auf Trommel & Bass ins Englische übersetzen. Der DJ und Veranstalter der bassfalter aus Bochum hat schon viel auf Englisch geschrieben, und möchte die internationale Vernetzung der Szene mit seinen Übersetzungen stärken. Wir stellen euch das neuste Mitglied unseres TuB-Klubs genauer in einem Schlagabtausch vor:
der Schlagabtausch mit Henrik
TuB: Drum&Bass ist für dich?
Henrik: Der musikalische Fixpunkt in meinem Leben. Es klingt vielleicht etwas pathetisch, aber keine Musik hat mir mehr gegeben, für keine andere Musik habe ich so viel aufgebracht und keine andere Musik wird für mich je diesen Stellenwert erreichen. Diese Musik hat mich durch so viele Höhen und Tiefen meines Lebens begleitet und besteht für mich fast so lange, wie meine ältesten Freundschaften.
TuB: Wie bist du zu Drum&Bass gekommen?
Henrik: Damals im Ferienlager… 😉 Nein im Ernst, es war wirklich in einem Zeltlager um 2004 rum, als mir ein Freund seinen Walkman in die Hand drückte, mit einer Kassette drin, auf der EinsLive Raum & Zeit (heute EinsLive: Fiehe) aufgenommen war. Klaus Fiehe spielte dort einige Good Looking-Platten der späten 90er, und es war der Track Origins von Nu Moon, der mich so geflasht hat, dass ich dachte »Ich will MEHR davon, was ist das denn für ein geiles Genre?«. Danach fing ich an in einem Forum Namens atmospheric-dnb.de rumzuhängen und begierig alles an Mixen durchzuhören was dort gepostet wurde. Ich wurde dann schnell ein riesiger Fan von Good Looking Records und LTJ Bukem, ebenso von den ganzen Mitte-2000er Liquid Produktionen von Calibre, Greg Packer, Makoto, Random Movement und Labels wie Fokuz und Bassbin. Nach Jahren des Zuhause-Hörens (geschuldet dem Aufwachsen im kleinen Kleve, weitab von irgendwelcher DNB-Parties) bin ich dann, nach meiner ersten DNB-Party (LTJ Bukem & MC Conrad in der Halle 02 in Heidelberg) so 2007 rum auch für durchaus härteres Zeug begeistert worden.
TuB: Wieso möchtest du Übersetzer bei Trommel & Bass sein?
Henrik: Ich beobachte das T&B Projekt schon seit einiger Zeit und hab mich gefreut, dass es endlich wieder eine deutschsprachige Plattform gibt, die die Lücke füllen kann, die die alten Foren wie DnBSzene, BergischBreaks und später spektrum-dnb hinterlassen haben. Denn Facebook konnte bis auf wenige englische Gruppen (lobend erwähnt sei hier »Long live beautifully crafted Jungle«) nie denselben inhaltlichen Tiefgang bieten. TuB ist gut kuratiert und keine Eventwerbungs-Spam-Maschine.
Wenige Musikszenen sind derart international vernetzt wie Drum&Bass und deshalb möchte ich gern dabei mithelfen, die Inhalte einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
TuB: Woher kommt dein Händchen fürs Englische?
Henrik: Wie für viele andere war es vermutlich das Gaming, was mich früh eine Affinität für die Sprache hat entwickeln lassen, allerdings auch diverse Bücher, die, zumindest als ich sie früher lesen wollte, noch keine deutsche Übersetzung hatten. Jahrelanges Nachhilfe-Geben in Englisch, mein in großen Teilen englisches Studium und tausende Beiträge in über zehn Jahren in den Musikdiskussionen beim berühmt-berüchtigten DogsOnAcid haben dann wohl ihr Übriges getan.
TuB: Was machst du alles in der D&B-Landschaft, ausser für Trommel & Bass zu übersetzen?
Henrik: Nachdem ich meine ersten DNB-Jahre nur “passiv”, als Hörer und Partygänger, an der Szene teilgenommen habe, fing ich um 2009 rum an, DnB aufzulegen. Ich war dann etliche Jahre Resident in meiner Studienstadt Münster, habe in Bielefeld die Deep-DNB Reihe Acromatic Audio betrieben, bin Teil des momentan ruhenden Projekts Liquefied Wax in Düsseldorf geworden und bin nun seit 2013 bei bassfalter in Bochum. Ich freue mich echt, damit Teil einer der am längsten laufenden DnB-Reihen Deutschlands zu sein, und mit vielseitigen Bookings die Szene im Ruhrpott weiter pushen zu können. Zuletzt wurde ich als Local Support für die Soul In Motion Germany, eine Filiale der legendären Soul in Motion aus London angefragt.
TuB: Dein Lieblingslied, oder ein Lied, dass du gerade feierst?
Henrik: Natürlich fällt es einem immer schwer, DAS Lieblingslied zu nennen, aber ich glaube, ich habe tatsächlich eines, und das ist in dem Fall »Lucky Guess« vom gleichnamigen Album meines Lieblingsproduzenten Random Movement. Ich hab den Track, als er noch Dubplate war, jahrelang verfolgt, durch DJ Sets, Radio Shows, hab Makoto und Marky auf ihren Gigs danach gefragt, bis er dann endlich auf Innerground raus kam.
Henrik Hain (Doc H)
Klub-Profil • SoundCloud • MixCloud • facebook
Keine Kommentare