Gehen wir zurück ins Jahr 2015, zum 25.09., dem Tag an dem die Vital Moments EP von Chris.Su auf dessen eigenem Label Fate Recordings erschien. BSE hatten gerade Until The World Ends rausgebracht, die Promophase für Audios Beastmode LP war in vollem Gange, Phace’ bahnbrechendes Album Shape The Random war raus und die legendäre City Of Gold LP von The Prototypes ebenso. Doch kurioserweise kam dann einfach nichts mehr aus Richtung Fate. 2018 nun die gute Nachricht, das Label ist zurück mit einer – wen wundert’s – EP von Chris.Su.
Der Titeltrack, welcher in Zusammenarbeit mit Fedora entstand, ist ein echt leckerer und melodischer Happen. Der ganze Track strahlt von vorne bis hinten Positivität und Fröhlichkeit aus. Angefangen mit den hellen, schier unendlichen verträumten Pads über Fedoras Stimme sowie dem Songtext bis hin zu dem saftigen Bass. Die Drums sitzen tight wie Sau und die Strings runden das ganze ab. Man fühlt sich schon ein bisschen nostalgisch wenn man den Track so hört.
Auch Tension beginnt mit ähnlichen Pads jedoch ist das Ding eher weniger emotional im rationalen Sinn. Der pressende Sub schmiegt sich an den Growl und schwingt sich an deiner Seite durch die Nacht. Dazu gibt’s ne Prise Percussions für die extra Portion Funk und die leicht angehauenen Pads verströmen ne Art Neuanfangstimmung, quasi der Aufbruch in eine neue Welt. Das Vocal feuert den zweiten Drop nochmal richtig an, was aber nicht nötig wäre da der Druck (Bass?) nochmal richtig ansteigt.
Der nächste Track hört auf den Namen Raindust und entstand zusammen mit Funkmaster Nymfo. Wie so oft wenn Letzterer als Kollabo-Partner dabeisteht, werd ich direkt hellhörig. Tatsächlich ist es wieder einmal seine funky Drumwork, die das Teil komplettiert. Langsam wird ersichtlich, dass die EP weniger Neurofunk denn melodischer DnB ist. Die Piano-Hits im Intro kommen echt gut und der Bass umspielt das Klangtreiben wie die Gischt das Strandufer. Top Ding das!
Zu guter Letzt haben wir den Liquid Mix des Titeltracks. Die Version hat das was dem Genre den Namen verleiht, Funk. Die Leadbassline spricht dahingehend nämlich Bände. Die Dancefloor-Attitüde wurde knallhart gecuttet, die Vocals rückten etwas in den Hintergrund und heraus kommt eine noch emotionalere Ausgabe des Originals wenn das überhaupt möglich ist.
Summa summarum ist das Comeback von Fate Recordings mehr als hörenswert. Alle die jetzt Neurofunk to the fullest erwartet haben werden eventuell etwas enttäuscht sein aber ich bin mehr als zufrieden mit dem Weg den Chris.Su da einschlägt. More plz!
Chris.Su – Without You EP
Label: Fate Recordings
Erscheinungsdatum: 07.12.2018
Katalog-Nr.: FATE004
beatport
Titelbild von Vivian Hötter und Linus Knappe.
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