Bald besteht die D:FRNT bereits seit 5 Jahren und ist somit nicht mehr aus der Kölner Drum&Bass Szene wegzudenken – der Name ist dabei Programm. Anders! Abseits von Mainstream und Kommerz, bewegen sich die DJs und Produzenten zwischen deepen, rollenden und manchmal auch experimentellerem Sound.
Die Crew wird im Hintergrund von Jonas (SubMarine), Offi (Chris Rye) & Niklas gelenkt, sie teilen sich das Marketing, Booking und Eventmanagement und halten so die Events am laufen. Die Residents bestehen aus den Locals Jumpat, Chris Rye und seit neustem Sixten, sowie dem mittlerweile international bekannten DJ und Produzenten SubMarine, als auch seit kurzem ReDraft aus Ulm und Scepticz aus Belgien, die ebenfalls seit geraumer Zeit internationale Aufmerksamkeit genießen. Gemeinsam vertreten sie jeweils auf ihre eigene Art und Weise den Underground-Sound des Drum&Bass.
Wie einige vermutlich schon mitbekommen haben, hat sich in den letzten Monaten einiges geändert. Sowohl die Konstellation der Crew als auch die Location. Diese spielt dabei eine wichtige Rolle, denn früher wurde zwischen Studio 672, dem liebevoll genannten „Wohnzimmer“ und dem Odonien im Sommer geswitcht. Seit Kurzem hat sich das ehemalige Studio 672 verändert. Nicht nur im Namen – jetzt Club Jaki – sondern auch im Konzept. Doch auch im Bookingkoffer der D:FRNT steht viel Neues an.
Die Eventmanager Jonas, Offi und Niklas haben sich die Zeit genommen und mir einige Fragen zum Verlauf des restlichen Jahres, dem neuen „Wohnzimmer“ und auch zukünftigen Bookings beantwortet.
Weiter unten findet ihr das Gewinnspiel für die nächste Veranstaltung D:FRNT pres: Halogenix, bei der zusätzlich das Release der neuen EP ‘Fate EP’ von SubMarine auf 1985 Music gefeiert wird.
Erste einmal danke dass ihr euch die Zeit genommen habt, wie geht es euch heute? Habt ihr die letzte Party mit Alix Perez gut überstanden?
Niklas: Vielen Dank für die Einladung! Fast die gesamte Crew ist krank und wir sind alle erschöpft, aber es hätte nicht besser laufen können. Das war bis dato die erfolgreichste D:FRNT, mit den krassesten Vibes und unglaublich viel Zuspruch durch unsere Gäste, Freunde und gebuchten Künstler.
Jonas: Da ich das letzte halbe Jahr viel außerhalb als SubMarine unterwegs war, habe ich gezwungenermaßen nicht viel von unseren Veranstaltungen mitbekommen. Was im Odonien passiert ist war absolut überragend! Vor allem wenn wir durchweg gutes Feedback von Leuten kriegen, die sonst nicht auf Drum&Bass Events gehen. Ich glaube das spiegelt die Party ganz gut wieder. Jeder hat sich wohlgefühlt und alle hatten Spaß!
Wie kam es eigentlich dazu, dass Alix so viel Dubstep gespielt hat? Das war Wahnsinn!
Jonas: Alle sind ausgerastet.
Niklas: Wir ernten gerade das, was wir über die letzten Monate gesät haben. Früher wäre es nicht möglich, dass in einem solchen Rahmen Dubstep läuft. Da war die Szene streng in die Lager Drum&Bass und Dubstep aufgeteilt. Jetzt haben wir es aber geschafft, dass das Publikum unsere Vision teilt und unabhängig vom Genre einfach guten Sound feiert.
Zusammengefasst könnte es für uns nicht besser laufen, und wir sind sehr dankbar für den Support den wir grade von allen Seiten kriegen!
Ihr holt nach der unfassbaren 1985 Label Night mit Alix Perez gleich zwei weitere Leckerbissen im November nach Köln: Halogenix (ein Teil von Ivy Lab) und Was A Be. Was steht für dieses Jahr sonst noch an und wie feiert ihr eurer baldiges Bestehen eines halben Jahrzehnts?
Niklas: Unsere aktuelle Planung reicht bis Januar 2020, dort werden wir „5 Years of D:FRNT“ feiern. Danach werden wir natürlich wie gewohnt im Jaki, Odonien oder der ein oder anderen Off- Location anzutreffen sein. Im vorherigen November ist Halogenix das erste mal bei uns zu Gast und Support kommt von unserem neuen Resident Was A Be aus Italien. Im Dezember werden wir uns dann einen langbesprochenen Wunsch erfüllen – die Legende Calibre spielt bei uns im Jaki. Zusätzlich dazu feiert unser Homie Scepticz auch noch seinen Geburtstag.
Über die letzten zwei Jahre haben viel Arbeit in den Bereich Booking gesteckt, demnach könnt ihr in Zukunft viel von uns erwarten. Ansonsten geht der Sommer-Winter Rhythmus wie sonst auch weiter.
Wie kam es dazu, dass ihr euch mittlerweile so stark vergrößert habt und die Crew nicht mehr in der gleichen Konstellation wie am Anfang besteht?
D:FRNT steht für zentrales Zusammenkommen von Freundschaft und Leidenschaft.
Entscheidend ist dabei der Kollektivgedanke, eine Vision die wir uns erarbeitet haben und sich dann aber auch so ergeben hat. Das beste Beispiel dafür ist Scepticz. Er ist ein langjähriger Freund und kommt ziemlich oft aus Belgien nach Köln gefahren – eine logische Konsequenz also, ihn auch als Resident einzuplanen. D:FRNT steht für zentrales Zusammenkommen von Freundschaft und Leidenschaft. Wir feiern und genießen es die Zeit miteinander zu verbringen. Unsere Musik spielt dabei selbstverständlich auch eine große Rolle. So macht das Ganze für uns nur Sinn und vor allem Spaß.
Wir sehen das Ganze als Familie. Es wird sich gegenseitig gepusht und ein Kollektiv ist auch auch weitaus mehr als nur die Künstler, die bei D:FRNT auf dem Flyer stehen.
D:FRNT ist ein Kollektiv von Künstler, Musikliebhabern und vor allem Freunden! Über die letzte Zeit haben wir sehr viele Leute ins Herz geschlossen, die im Zuge dessen dann auch Teil der Crew geworden sind. Wir wollen diesen Kollektivgedanken auf einer internationalen Ebene ausbauen und eine Plattform bieten um sich zu entfalten. Die Crew hat auf diesem Wege leider auch zwei Mitglieder verloren. Veränderungen bedeuten manchmal auch Meinungsverschiedenheiten, welche in diesem Kontext leider zu einer Trennung geführt haben. Wir blicken trotz alledem nach vorne und freuen uns auf das was vor uns liegt! Keine Veränderung hieße eben auch Stagnation.
Seit kurzem residieren auch die „nicht Locals“ ReDraft und Scepticz bei der D:FRNT. Wie kam es dazu euch dafür zu entscheiden? Ist jetzt natürliche ein wenig rhetorisch gemeint, qualitativ ist das ja keine Frage.
Das was wir in den nächsten Monaten vorhaben ist ein Portal zu schaffen, eine Gruppe, die sich musikalisch austauscht und feiert.
Jonas
Jonas: Durch Musik lernte man sich kennen und ich darf diese Dudes meine Freunde schimpfen und vor allem hat all das einfach so viel Potential. Das was wir in den nächsten Monaten vorhaben ist ein Portal zu schaffen, eine Gruppe, die sich musikalisch austauscht und feiert. Da muss man nicht immer lokal sein um Resident zu werden. Wir haben ja mittlerweile zum Glück die Möglichkeit längere Strecken in kurzer Zeit zu überwinden und somit ist es auch einfach ga kein Thema, jemanden in den Zug oder Flieger zu setzen. Auch das Internet gibt heutzutage ganz andere Möglichkeiten.
Shoutouts an: unsere Freunde (you know who you are), NICE Crew, dem Konzertbüro des Stadtgartens, dem Odonien, Minha Galera, rheinrhythmik, Hoove und wach&wütend!
Was waren eure schönsten D:FRNT Momente?
Jonas: Als Alix Perez 2018 auf meiner 1985 EP-Releaseparty im Studio 672 meinen Track “Dive Alarm” gespielt hat und diesen “gerewindet” hat. Die Leute sind total drauf abgefahren und dann habe ich erst wirklich realisiert, dass Alix da war und es echt was ernstes ist. Dieser Moment hat mir sehr viel bedeutet.
Niklas: Auch für mich war Alix wegweisend, wir hatten vorab eine Diskussion über ein Booking dieser Größe. Letztendlich hat alles gut geklappt, wir haben super Feedback bekommen und Jonas Gesicht zu sehen war auch für mich sehr, sehr erfüllend. Das hat mich extrem glücklich gemacht!
Offi: Die Wertschätzung die man nach jeder Veranstaltung vom Publikum erfährt – jedes mal! Zudem sind für mich die monatlichen Treffen der Crew auch echt wichtig und immer ein kleines Highlight, da wir uns sonst leider nicht so viel sehen.
Welche Hintergründe hat es, dass das alte Studio 674 umgebaut wurde und was ändert sich am Konzept des Club Jaki? Ich las bereits, dass Handykameras abgeklebt werden müssen (à la Berghein) und der Raum anders aufgeteilt ist.
Ich weiß dass die Clubwahl in Köln bekanntermaßen schwierig ist, aber wieso habt ihr euch für das Studio/ Jaki und das Odonien entschieden? Und wo legt ihr eure Präferenz?
Niklas: Also da sind erstmal zwei Namen die man nennen muss: Magnus von Welck & Sören Siebel, die Klubleitung. Es geisterte schon länger umher, dass sich etwas verändern wird. Die beiden haben das in liebevoller Arbeit intern durchgeführt und wir stehen voll und ganz hinter dem was sie gemacht haben.
Offi: Mittlerweile hängen die Leute mehr vor ihren Handys und nehmen das Geschehen nur noch durch das Handy wahr, statt es zu erleben. Das Fotografier- und Filmverbot unterdrückt dies halt und erlaubt einen Safespace.
Niklas: Für uns ist das auch eigentlich ein guter Move, man kann nämlich nur Teil davon sein, wenn man auch physisch anwesend ist. So gibt es einen Zeitraum in dem nur der Rave im Vordergrund steht. Außerdem hat das Jaki ein echt cooles Konzept. Freitags laufen diverse Veranstaltungen und jeden Samstag ist TomTom Club. TomTom Club heißt, dass der Eintritt frei ist und nur lokale DJs beziehungsweise lokale Veranstaltungsreihen Genreabhängig kuratieren. Wir stehen voll und ganz hinter dem neuen Konzept.
Weiterhin bleibt also das Odonien unsere Sommerlocation, wir haben mittlerweile ein echt gutes Verhältnis mit allen Mitarbeitenden – dort wird es dann weiterhin das Konzept mit dem zweiten Floor geben und im Winter wird dann das Jaki das neue- alte Wohnzimmer.
Habt ihr Kriterien oder Vorgehensweisen nach denen ihr Künstler auswählt? Also besprecht ihr zunächst, wen ihr gerne dabei hättet und stimmt dann im Plenum ab oder wie kann ich mir das vorstellen?
Wir haben eine Whatsappgruppe in der alles reingeworfen wird auf das wir Bock hätten, dann entscheiden wir demokratisch was möglich ist. Wir versuchen halt über das Jahr verteilt coole Künstler mit einem guten Rahmenprogramm zu buchen, die dann auch verschiedene Vibes ermöglichen. Dann kann man auch mal sowas wie mit Calibre gut machen.
Wie seid ihr eigentlich am Anfang zum Drum&Bass gekommen und was oder wer hat euch in die eher deepere, alternativere Richtung gebracht?
»Man kann also sagen dass dBridge mich dazu gebracht hat zu verstehen wer ich bin, warum ich das mache und dass ich das jetzt so durchziehen sollte.«
Jonas
Niklas: Das Ganze hat für mich mit 16-17 mit meinem Kumpel Leon angefangen. Wir haben gemeinsam angefangen aufzulegen und somit über Umwege Dubstep & Drum&Bass für uns entdeckt. Nach einiger Zeit habe ich dann an Drum&Bass festgehalten und reingediggt. Durch Jonas wurde der Blick auf die Musik nochmal geschärft und nach den drei schönen Jahren mit REQUIEM (Shoutouts an Levin) treiben Jonas, Offi und ich nun unsere Vision voran.
Offi: Mit 15 hat mich irgendwer mal mit auf eine Basswerk geschleppt. Da ich eigentlich zu dem Zeitpunkt aus dem Metal und Rock kam war das so das Einzige an elektronischer Musik, das eine ähnliche Geschwindigkeit und Energy wie Rock und Metal hatte. Dadurch mochte ich auch schon immer den düsteren und brachialen Sound. Dann habe ich irgendwann angefangen mich für Minimalismus zu interessieren und so kam es dann zu dem Sound den ich jetzt mache – natürlich gab es da auch mal ein paar Ausflüge.
Jonas: Durchs Skaten! Auch mit ca. 15 wurde ich von anderen Skaterboys mit auf eine Party in die Kolbhalle genommen und das war einfach nur anders, vor allem rückblickend, in der Kolbhalle! Man konnte machen was man will, wir haben zwischendurch Tischtennis gespielt, das war echt abgefahren.
Für den Sound den ich heute mache und lebe gibt es einen Schlüsselmoment, als mich Hirat nach einer Dirtyphonics angeregt hat auf den Kommerzsound zu scheißen und den etwas härteren und düsteren Sound zu feiern.
Ein weiterer Moment war die Musik von dBridge, die mir persönlich gezeigt hat was das eigentlich alles verkörpert, was für Emotionen das für mich hat und vor allem dass die Musik, die ich bis dato produziert habe ich bin – weil Köln ansonsten für mich immer nur „Neuro,Neuro,Neuro“ war. Man kann also sagen dass dBridge mich dazu gebracht hat zu verstehen wer ich bin, warum ich das mache und dass ich das jetzt so durchziehen sollte. Daraufhin folgten zwei sehr einflussreiche Jahre auf dem Outlook.
Zu guter Letzt, wie immer für Alle: Trommel oder Bass?
Offi: Trommel
Niklas: Trommel
Jonas: Bass
Ich danke euch vielmals und freue mich auf weitere unvergessliche Nächte.
Gewinnspiel für D:FRNT pres: Halogenix
Welches Booking der D:FRNT hat euch bis jetzt am besten gefallen?
Am 15.11.19 kommt Halogenix zur D:FRNT im neuen Club Jaki. Ihr habt hier die Möglichkeit 2×1 Gästelistenplatz zu gewinnen. Welches Booking der D:FRNT hat euch bis jetzt am besten gefallen? Postet eure Antwort dazu entweder als Kommentar hier, unter dem Facebookpost von Trommel und Bass oder D:FRNT (dabei kann natürlich nur einmal geantwortet werden). Wir losen am Ende die Gewinnenden aus.
D:FRNT pres: Halogenix 15.11.19 . Club Jaki facebook
Halogenix facebook . SoundCloud Was a be facebook . SoundCloud
Werner
•5 Jahren her
Kann mich dem nur anschließen ,
Metalheadz war Bombe !!!
Aber d:frnt ist oldschool Neurofunk war auch immer sehr nice
ronnein
•5 Jahren her
Letztes Jahr Alix Perez im Studio und 2017 DFRNT pres. Metalheadz waren meine persönlichen Highlights. Selbst wenn es “nur” Local Bookings gibt, bleib ich euer Stammgast ?
MO
•5 Jahren her
Hey,
was ist denn aus der alten Crew mit Makah und Maxington geworden? Bisschen schade, fand das immer sehr gemütlich und abwechslungsreich. Sind die noch aktiv?
Philo
•5 Jahren her
Das fragst du am Besten die Crewmitglieder selber, die können dir da bestimmt eine besser Antwort drauf geben als ich 🙂