Sharky von cuepoint analysiert, dass Dienste wie Spotify oder Apple Music das Geld der Hörer nicht gerecht an Künstler weitergeben. Das Problem ist, dass diese Dienste die Auszahlungen nicht für jeden Hörer einzeln berechnen, sondern alle Hörer und deren Klicks in einen Topf werfen, einen durchschnittlichen Klick-Preis errechnen und dann pro Klick auszahlen. Heißt, bei einem Klick-Preis von 0,007€: ein Hörer der im Monat 100x The Green Man hört, generiert aus seinen 10€ gerade mal 0,70€ Auszahlung an den Künstler. Ein anderer Hörer jedoch, der 10.000x The Prodigy klickt, ‘erwirtschaftet’ aus seinen 10€ eine Auszahlung von 70€ an das britische Trio. Das Geld dieser 70€ kommt zum Teil auch vom The Green Man-Hörer, obwohl dieser nicht einmal The Prodigy gespielt hat.
Dies hat nicht nur zur Folge, dass daraus ein Geschäftsmodell für Klick-Roboter entstanden ist, sondern vor allem, dass kleine Künstler nahezu keine Auszahlungen erhalten.
Doch Sharky kann nicht nur meckern, er hat auch ein Gegenmodell parat. Bei diesem wird die Auszahlung für jeden Hörer einzeln berechnet. Sagen wir die Klicks unseres The Green Man-Liebhabers fallen zur Hälfte auf The Green Man, dann wird die Hälfte des eingezahlten Geldes von 10€ an ihn ausgezahlt. Macht 5€ (minus Steuern und Abgaben). Genauso verhält es sich bei dem Hörer der die Hälfte der Zeit The Prodigy hört, auch wenn dessen absolute Klick-Zahl deutlich höher ist (10.000 zu 100).
Um die Firmen zum Umdenken zu bewegen hat Sharky nun den Silent-September ins Leben gerufen. In diesem Monat sollen alle Hörer durchgehend die Musik ihrer Lieblingsmusiker die bei keinem großen Musikvermarkter unter Vertrag stehen, laufen lassen. Der Ton kann Nachts oder wenn einem nach dreißig Wiederholungen der gleichen Spielliste endgültig die Ohren bluten, ausgemacht werden (deshalb auch Silent September). Dadurch sinken die Einnahmen der großen Firmen und steigen die Einnahmen unserer Liblings-Trommler. Ausführlicher und schön illustriert erklärt Sharky das Ganze hier.
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