2013 hat Satl angefangen seine ersten Songs auf Soundcloud hochzuladen. Mittlerweile ist er aus dem Liquid-Drum&Bass schwer wegzudenken. Jetzt steht sein neues Release »Things We Can’t See« vor der Tür und eins kann ich vorweg nehmen – den Soul hat Satl nicht verloren.
Vor drei Jahren ist Satl zum ersten Mal auf meinem Radar aufgetaucht. Auf Soundcloud habe ich seinen Remix von Owes »Drift Away« gefunden. Ein melancholischer Track, mit leichten Drums und eindringlichem Piano-Thema. Seitdem hat sich der gebürtige Pole immer weiter entwickelt. Die Tracks haben ihre typische Atmosphäre behalten, aber die Soundqualität hat einen großen Sprung nach oben gemacht. Mittlerweile hat es ihn nach Rotterdam verschlagen, wo er womöglich auch seine Connection zu Lenzman vertieft hat. Mit Releases auf Shogun Audio, Integral Records und Fokuz Recordings hat der junge Produzent seine Liquid-Künste unter Beweis gestellt und spätestens jetzt, mit dem 9-Track starken mini-Album, darf sich Satl in die Top-Riege der Liquid-Produzenten einreihen.
Der Satl-Sound
Schon in den ersten 30-Sekunden hört man, dass Satl sich treu bleibt. Fluffige HiHats und leichte Piano-Klänge dürfen eröffnen und setzten die Stimmung für die folgenden Songs. Die Tracks tanzen leichtfüßig zwischen geshuffelten Drums und jazzigen Akkorden. Übertroffen wird die Atmosphäre nur noch von Steos Gesang. Den kennen wir schon von anderen Labels wie zum Beispiel Metalheadz, CIA oder Shogun. Er hat seine Stimme schon für Lenzman, Tokyo Prose oder Artificial Intelligence hergegeben und auch in »All My Life« fügt er sich gut ein. Satl ist einfach richtig gut darin geworden all seine Einflüsse aus Jazz, Soul und House in den Drum & Bass zu bringen. Vor allem der letzte Track »Don’t Even Ask« zeigt das nochmal ganz deutlich.
Satl auf Exkursion
Auch, wenn »Things We Can’t See« von Atmosphären und lockeren Drums getragen wird, schaffte es Satl immer wieder ein klares Riff zu finden. Das kann ein Piano-Sample sein, oder aber ein düsteres Synthie-Pattern. Im Track »Drifted« wagt er einen Ausflug in die düstere Ecke des Drum & Bass. Mit metallischen Synths und drückendem Bass treibt er zum Ende der Platte hin. Aufgelöst wird die Stimmung allerdings nicht. Denn mit »Aadje Dub« und »Modern Jah« verlässt er die Welt des Drum & Bass und tobt sich im Techno/Dub aus. Aber auch hier kann er es nicht lassen und wirft seine Jazz-Einflüsse immer wieder rein. Satl zeigt uns, dass er seinen Sound perfektioniert hat. Er schlägt auf mit lockerem Liquid zwischen Jazz, Soul und House. Aber er präsentiert uns auch eine ganz neue Seite von ihm. Eine Seite die düsterer ist, aber seinem Sound treu bleibt.
Satl - Things We Can’t See Label: The North Quarter Erscheinungsdatum: 13.12.2019 Katalog-Nr.: – bandcamp • SoundCloud
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