Die Karriere von Whiney klingt wie ein kitschiges Drum&Bass-Hörbuch: Im Jahre 1994 wurde Whiney in der Drum&Bass-Stadt London geboren. Er brachte sich prompt Geige und Klavier spielen bei, und wurde in beiden mit Bestnote getestet. Als er im Alter von 12 Jahren das Lied Slam von Pendulum entdeckte, war seine Leidenschaft für Drum&Bass entfacht. Er hörte sich alles an, und produzierte eigene Lieder. Mit Achtzehn dann das erste Release auf Subsphere Recordings. Es folgten Lieder für Hospital und Med School, diesen Monat dann sein erstes Album. Ja sogar verheiratet ist der Junge schon.
das Album: Talisman
Doch für heute wollen wir bei Whineys musikalischen Qualitäten bleiben. Genauer gesagt, bei seinem neuen Album. Das kam im August auf Med School Recordings heraus und besteht aus 12 Liedern. Dadrunter ein richtiger Kracher, zu dem es sogar ein kleines Video gibt.
Es handelt sich um eine Kollaboration mit dem Sänger Inja aus Cambridge. Das nicht mal vier Minuten kurze Lied (auf SoundCloud sind alle Lieder in voller Länge abspielbar) heißt Flashlight, und führte zwischenzeitlich die Drum&Bass beatport-Hitliste an. Und das zurecht! Denn Flashlight ist ein moderner Roller der Spaß macht wie nur wenige: Inja singt locker flockig über Whineys Unterbau. Trotz der Verspieltheit, bleibt das Lied ernst und geht ab. So gefällt mir das.
Zugegeben, mit dem Sprechgesang von Inja hatte ich ein paar Verständnisprobleme. Durch die albernen Einrufe (“Aha”, “hmm”), Injas Slang- und meinem Schul-Englisch hielt ich das Lied erst für eine nicht ganz ernst gemeinte Bedienungsanleitung für Taschenlampen. Aber Whiney hat mich auf Anfrage freundlicherweise aufgeklärt:
“My interpretation of Inja’s lyrics is about looking out for someone, whether it be a friend, relative or random person on a night out so that they’re safe. Kind of like being a light in the dark, or ‘flashlight’ if you like!”
— Whiney
Die anderen Lieder des Albums sind aber auch eine Hörprobe wert. Mir persönlich gefallen die düsteren Nummern besser. Das wären zum einen der rauschig-sphärische Titel Rock Hopper genauso wie das an Optiv & BTK erinnernde Archive. Auch die beiden geschwindigkeitstechnisch aus der Reihe tanzenden Half-Time-Titel Mind Collide und Last Contact gefallen mir. Zieht sie euch rein!
Wer in Köln ist, und Whineys Qualitäten als Plattendreher beurteilen möchte, hat dazu heute Abend Gelegenheit. Whiney spielt auf dem Electronic Summer Of Love 2017 im Odonien zusammen mit den lokalen Ton-Kompositeuren Jaycut, Void und Maxington.
Whiney — Talisman • Med School Music • MEDIC69 Hospital Records • beatport • iTunes • juno • Spotify 01 Talisman 02 Beyond Reach 03 Oxford Road 04 Portal 05 Sun Kissed(feat. Urbandawn) 06 Minds Collide 07 Archive 08 Flashlight (feat. Inja) 09 Never Too Long (feat. Keeno) 10 Last Contact (feat. Lakeway) 11 Rock Hopper 12 The Farthest Shore (feat. Unglued) Whiney SoundCloud • twitter • facebook • instagram Inja SoundCloud • bandcamp • YouTube • twitter • beatport Med School Music Webseite • SoundCloud • twitter • facebook
Keine Kommentare