Der Start ins neue Jahr war an vielen Baustellen härter und es ist bereits vieles passiert. Immer noch sprießen Start Up-Labels aus allen Ecken und es ist für einen Laien schwer zu differenzieren, was nun gut und was schlecht sein könnte. Dennoch kann man jedem Drum&Bass-Fan die Veröffentlichungen ans Herz legen, die dieses Jahr von Labels wie Cause4Concern, AXON oder 0101 Music und Methlab geplant sind!
Für den Anfang habe ich neben einem Track für Umme frisches Material von Freunden und neuen Bekannten aus Russland, England, Frankreich und Deutschland dabei.
Subtension – Fundamental [für Umme]
Als erstes befasse ich mich mit einem einem Track der eigentlich schon im Dezember ’17 erschienen ist. Fundamental war ein verspätetes Weihnachtsgeschenk seitens des slowakischen Newcomers! Neben der gerade erschienen Nestbox EP auf Cause 4 Concern liefert der Newcomer mit dem Track tatsächlich fundamentales Material zum Auflegen.
Bittöne im Intro laufen über in rauschende Atmosphäre die dank Sirenen und eher gezupften statt geschlagenen Stabs alarmierende Stimmung aufbauen. Der Drop kommt ziemlich sachlich und und der Track entfaltet sich in einem schönen marschierenden Rhythmus der an Beyond Number erinnert (Phace – Plastic Acid EP, Blackout) unterstützt von Techno-Pads und dezentem Hall. Substension bedient sich hier vielen Elementen die man häufig in gängigeren Musikrichtungen wie Techno, House oder eben Populärmusik findet.
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Subtension • Fundamental Label: Cause 4 Concern Erscheinungsdatum: 28.12.2017 Katalog-Nr.: n.v. (kostenlos) SoundCloud
Exploid – Genetix [RAWAUD009]
Nummer Zwei kommt aus Bremen und erschien auf Raw Audio, Exploids eigenem Label. Der junge Mann ist seit einiger Zeit kein unbeschriebenes Blatt mehr. Neben seinem Steckenpferd Drum&Bass produziert der gute Mann auch Musik in einigen anderen Genres wie z.B Techno, House & Progressive. Seine Grundintention ist es über die Grenzen von Schubladendenken das Beste aus jedweder Musikrichtung zu kombinieren.
Dies kann man auch bei Genetix sehr gut hören. Das typische Exploid-Intro setzt auf schweren, grollenden Bass gepaart mit Melodie (!). Eine harte kurze Bassdrum und ansonsten ziemlich schnellen technoiden Instrumente kollaborieren im Hauptteil Wobble-Elemente mit zersägenden Basslines. Der mittlerweile zeitgenössische Hall verleiht dem ganzen nochmal mehr Schwung. Das alles kraftvoll mit Richtung vorwärts arrangiert. Sowas findet man in der Regel bei so Größen wie Original Sin, mit dem ich Exploid oft vergleiche, oder Drumsound & Bassline Smith!
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Exploid • Genetix Label: Raw Audio Erscheinungsdatum: 08.02.2018 Katalog-Nr.: RAWAUD009 Beatport
MJ Free – 2D / John Mirror [FBPM022]
Als Drittes habe ich die neue EP von MJ Free, 2D/ Mirror im Gepäck. Die EP ist auf seinem Label Free BPM Organization erschienen. Das Label steht für wahren Neurofunk & Techstep, quasi der Beweis, dass Techstep noch lange nicht tot ist. Die Platte kommt mit zwei originalen Mixes von MJ Free und dazugehörigen Remixes aus dem eigenen Roster.
2D hat auch ganz schön Techno-Charakter, nicht zuletzt wegen der weiblichen Vocals die dir sagen, dass man doubledippen halt lassen sollte. Gleich zu Anfang wird einem schon klar, hier wird es sehr metallisch. Streuende Instrumente inklusive Blech-Snare treffen auf rauschende Sonics. Im zweiten Part wartet der Labelkopf dann noch mit Breaks auf. Die Neuauflage von Spectrah ist da um einiges ruhiger. Quasi der deepe Twist mit organischen Instrumenten. Auch der Remix von T.Mas & Bastet kommt in ganz anderem Gewand mit breaklastigem Intro und fast komplett ohne die signifikante lyrische Unterstützung. Dafür aber mit mehr Subbass, sprich rollend.
Nun zu Mirror der von Item neu gemixt wurde. Auch ein sehr metallisches Stück mit etwas zu viel Hi-Hats aber treibendem Groove und deftigen, dumpfen Drums. Sogar Bittöne lassen sich erahnen. Das Original dagegen ist schon viel klarer und härter. Die männlichen Vocals setzen etwas später ein und bereiten den Weg zu einem äußert druckvollen Drop. Mir gefallen die verzerrten Schall-Sounds sehr gut und der blubbernde Sub kann sich echt hören lassen. Auch die Hi -Hats klingen hier sehr lebendig.
MJ Free • 2D / John Mirror Label: Free BPM Organization Erscheinungsdatum: 07.02.2018 Katalog-Nr.: FBPM022 Beatport
XtronX – From Rave To Hell [CBR061]
XtronX aus Lille, seines Zeichens Mitglied der MIBCrew, präsentiert auf Chateau Bruyant Härte erster Güte. Typisch Industrial macht From Rave To Hell den Anfang mit düsterem Intro und hartem Bass, harten Drums und dem typischen Noise. Auch wenn Hardcore-Drum&Bass nicht viel Melodie oder dergleichen hat finde ich selbst in diesem Song einen gewissen Groove. Helle schrille Töne wechseln in donnernden Bass und wieder zurück. Wer also entspannen möchte ist hier fehl am Platz. Der Twist bei anderthalb Minuten kommt gut rein und entlässt den Zuhörer kurzerhand wieder in das Drum&Bass-Gewitter.
Perpetual Dance dagegen wirkt aufgrund von Keys und Streichern melancholischer und dramatischer. Die Szenerie gewinnt immer mehr an Geräuschkulisse, man denkt sogar es windet leicht. Zuerst etwas dumpfe Drums gewinnen immer mehr an Härte. Dazu kommen orkische Kriegstrompeten um die Dramatik zu untermalen. Der Drop kommt härter als bei From Rave To Hell und alles in allem ist der Track hektischer und schneller. Alles in Allem eine runde Sache für jeden der es etwas härter möchte! Nicht umsonst wurde die Platte von Zardonic supportet!
XtronX • From Rave To Hell Label: Chateau Bruyant Erscheinungsdatum: 15.01.2018 Katalog-Nr.: CBR061 Beatport
Jabba – Electricity [SMR008]
Die mittlerweile achte Veröffentlichung auf dem süddeutschen Label Sub Minded Records ist wieder etwas für die Leute die es tief und druckvoll mögen.
Electricity, der Titeltrack, erscheint zunächst etwas zurückhaltend doch entwickelt sich dank des starken Aufbaus zu einem mächtigen Roller! Perkussiv-Instrumente werden von einer kräftigen Saw unterstützt die sich den Weg geradezu über die Tanzfläche sägt. Dazu schön wabernder Subbass, der das übrige erledigt. Wasting My Time dagegen ist dann eher der coole Junge der in der Ecke steht und vor sich hinsteppt. Ein cooles Gesangs-Sample im Intro gibt dem ganzen Track einen jazzigen Charakter und die Pads im Hauptpart sowie im Übergang haben da schon leichte Anflüge von Techno. Der zu Eingang etwas leer wirkende Aufbau lässt einen im Regen stehen nur um einen dann hinterrücks einfach wegzudrücken!
Als ob die Platte mit den zwei ersten Tracks nicht schon vielseitig genug wäre zeigt Jabba mit dem Bonussong noch was er in Richtung verzerrte Schallwellen zu bieten hat. Analoge Synthies, einmal quer durch den Filter & Phaser, und dazu ebenfalls synthetische Drums wurden treibend arrangiert. Die Bassdrum mutet hier wie ein rhythmischer Herzschlag an und der warm wummernde Subbass tut sein übriges.
Jabba • Electricity Label: Sub Minded Records Erscheinungsdatum: 15.01.2018 Katalog-Nr.: SMR008 Beatport
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