Review: Redpill – Lunch Time [Eatbrain] • Trommel & Bass

Englische Version

Redpill schlägt wieder zu! Nach Blackout steht nun also Eatbrain auf der Speisekarte und ich hoffe ihr seid hungrig, denn es ist Lunch Time. Mit im Gepäck hat der Franzose Merikan und was daraus geworden ist nenne ich getrost ein orchestrales Massaker.

Der Titeltrack, Lunch Time, geht dahingehend auch absolut in die Vollen. Dramatische Synths leiten über zu einem filterverseuchten Vocalsample, dass einem ein dickes Grinsen ins Gesicht zaubert. Ich persönlich sitze hier grad mit Gänsehaut. Dann droppt das Ding und funkt dich erstmal voll weg. Die Frequenzwechsel kommen plötzlich und mögen den Einen oder Anderen naserümpfend auf der Tanzfläche stehen lassen aber mir ist das egal. Geiles Teil!

Kommen wir nun zu Boom Boom, Track Nummer Zwei. Die Synthie-Pads im Intro drücken dich schön Richtung Eskalation, soviel ist gewiss. Die synkopierte, zuckende Lead flext dich zusammen mit der dreckigen, noisy Bassline richtig weg. Und als ob das noch nicht genug wäre kündigt das Vocal-Sample Triplets an und Redpill lässt den Funk nicht außer Acht.

And The Hero Will Fall, was ein Teil. Ist es komisch wenn ich schon wieder was über Gänsehaut schreibe? Ich könnte jetzt bestimmt ne ganze Seite Text über den Track verfassen der wahrscheinlich von allen Stücken der EP am Meisten heraussticht. Der orchestrale Aufbau zum Drop hin zieht sich gefühlte Jahre aber dank seiner Wärme und Vielfalt wird das nicht langweilig. Was besonders anzumerken ist, ist der Fakt, dass Redpill seinen Bass hier nicht einfach durch die Boxen drückt, sondern hier auch Tempowechsel und Harmonie unterbringt. Dazu diese tragisch anmutende Synthie-Lead (Michel Berger, WTF Remi?!) mit einem Hauch echten Basses und ich bin wunschlos glücklich. Für Halftime-Liebhaber gibt’s übrigens noch den zweiten Drop.

Children Of Chaos ist wohl der richtige Tracktitel für ne Redpill x Merikan-Kollabo. Die Beiden sorgen schon seit geraumer Zeit für Chaos auf der Tanzfläche und es war mehr als Zeit, dass sie sich mal zusammensetzen. Was dabei rausgekommen ist fühlt sich an wie ein wildgewordener Stegosaurier auf Steroiden. Bissige, aggressive Drums peitschen dich zusammen mit dem rollenden Bass in den alles verschlingenden Soundsog. Der kurze Übergang reicht grade so zum Klarkommen denn der Zug fährt unaufhaltsam weiter. Der zweite Drop bringt nochmal ’ne extra Portion Fatness mit ins Spiel.

Die Epicness von And The Hero Will Fall, die Aggresivität von Children Of Chaos, die verzerrte Bassline von Boom Boom, die Frequenzwechsel von Lunch Time. Das alles und noch n Ticken mehr findet zusammen in Fusion, dem letzten Track der EP. Mehr braucht dazu nicht gesagt zu werden.

Zweimal Gänsehaut plus fünfmal Banger-Alarm gibt ne beeindruckende EP. Ich werde einfach nicht müde über Redpills Veröffentlichungen zu schreiben. Die Tracks sind qualitativ hochwertig, unterhaltsam und Remi selbst ist einfach mega sympathisch. Ich freue mich auf jeden Fall mehr von dem Franzosen zu hören! Kauft die EP!

Redpill – Lunch TIME EP
Label: Eatbrain Recordings
Erscheinungsdatum: 19.11.2018 (beatport exclusive)
Katalog-Nr.: EATBRAIN070
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