Nach 13 Jahren lässt einer der Pioniere des Techstep und Wegbereiter für die Karrieren von Größen wie Black Sun Empire, Task Horizon, Silent Witness, Mindscape oder Chris.Su endlich wieder von sich hören. Die Rede ist von niemandem Geringeren als DJ Trace, dem Labelmanager von DSCI4. Seine neue Platte ist eine echt interessante Mischung aus etwas Neuem und seinem alten No U-Turn-Sound.
Der erste Track auf dem Menü ist Dibby der mich schon alleine wegen seiner tiefen Kick mehr als überzeugt. Nach den obligatorischen acht Bars und einem Vocal-Sample, welches uns noch etwas begleiten wird, beginnt der Track für all die unter uns die in Zeiten von Rekordbox mixen gelernt haben. Die flirrenden Oldschool-Atmos, die sich immer weiter entfalten, leiten uns lässig zu einem funkigen Drop hinüber zu dem ich am liebsten sofort lostanzen würde. Die tiefen Bässe und die Trompete tun ihr übriges und wenn man die Augen schließt kann man das Jahr ’98 förmlich schmecken.
Als zweiten Gang serviert uns Mr. Trace ne Überdosis grollende Gefahr mit Overdose. Auch hier finden sich schön aufbauende Atmosphäre, Vocal-Samples und ne knackige Kick. Doch im Gegensatz zu Track Nummer eins wird es hier richtig dreckig und wild. Der Drop ist richtig böse und dank dem wirklich irrsinnig grollenden Bass kommt einem der Minimalismus zu Anfang garnicht so krass leer vor. Im Verlauf des Tracks haut uns der gute Mann eine Vielzahl trickreicher Fills und Pads um die Ohren. Im zweiten Part erweitert er die bereits vorhandenen Sounds jeweils um nochmal um ne Schippe und es rollt einfach weiter.
Cobra leitet uns dann zur Abwechslung in percusssionreichere Gefilde und hat nen leichten Reggae-Flavour was nicht zuletzt an der funkigen Bongo liegt. Im Intro merkt man schnell, dass es hier auf jeden Fall etwas flotter zugeht da die Percussions den Weg weisen. Sobald die Platte droppt lässt Trace die Hunde eeeehm den Funk los. Die Bongo sitzt knackig auf der Bassdrum und gibt dieser einen schönen runden Klang. Auch hier wären die schön langgezogenen Atmo-Pads zu erwähnen.
Zu guter Letzt hätten wir da Aggy. Das Intro verströmt zu Anfang eine echt positive Atmosphäre die doch ziemlich schnell von dem düsteren Techstep-Sound vertrieben wird der Trace in unserer Szene zu soviel Bekanntheit verholfen hat. Effektive Drumwork mit Hang zum Hardstepper trifft auf volle Synthie-Hits und Atmo-Fills a la Bladerunner. Der Track schaukelt sich im Verlauf richtig hoch und man kann sich fast nicht mehr halten. Man muss einfach mit dem Kopf nicken. Das Ganze garniert man noch mit effektgetränkten Vocals und fertig ist die Kiste.
Man kann also sagen, dass Trace’ neue EP seinem Ruf auf jeden Fall gerecht wird. Düster, dreckig aber auch ziemlich erwachsen. In seinem neusten Interview mit UKF erwähnte der Wahl-Amerikaner übrigens, dass er um die 20 Tracks in der Pipeline hat. Ich bin also verdammt gespannt.
DJ Trace – Zone EP
Label: DSCI4
Erscheinungsdatum: 13.10.2018
Katalog-Nr.: DSCI4028
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Titelbild von Vivian Hötter und Linus Knappe.
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