Der Name Korsakov könnte meinen Lesern schon geläufig sein da vor Kurzem ein Exklusiv-Interview von mir mit den Köpfen hinter der stetig wachsenden Indoor-Festival-Reihe bei unseren Freunden von baesse.de erschienen ist. Wer den Schlagabtausch gelesen hat, weiß, dass die Jungs nun ein Label, Korsakov Music, an den Start bringen und die erste Compilation ist vollgepackt mit heftigen Stücken von einigen der größten Künstler der alten und neueren Generation.
Fangen wir mit Droptek an, dessen Name mir nix sagt, aber das find ich OK. Das Ding fängt mit kräftig Störgeräuschen an und lässt dich echt im Ungewissen. Spätestens beim Drop weißt du, dass es sich um brachialen Halftime handelt.
High Maintenance ist kein unbekannter Name und steuert Tick Tock bei, ein Track der eher an der Tanzfläche interessiert ist und mir schon etwas zu sehr nach Fatso von Metrik klingt.
Run For Cover von Counterstrike und Bl4ck Owlz teilt die gleichen Interessen wie Tick Tock zielt jedoch eher auf fünf Uhr morgens ab. Volle Neurofunkhärte vorraus!
Agressor Bunx bringen mit Own Root ihren klassischen Sound der mittlerweile aus Neurofunk-und Jump Up- Elementen besteht die mit ner geilen Jungle-Attitüde versehen sind.
Empathy Box von Feint ist voller Emotionen und geilen Synthies. Darf man ruhig in die Kategorie Upfront DnB einordnen, geht gut vorwärts.
The Clamps, was soll ich nur sagen. Nach seinem phänomenalen Album welches am 24. September auf dem französischen Label Kosen Production erschien kann der gute Julien nix mehr falsch machen. Das beweist er mit If Alice Would einmal mehr, das Teil stampft und rollt dich in feinster Neurofunk-Manier einfach weg.
Merikan ist einer der heißesten Newcomer und kann bereits auf Tracks auf Labels wie Blackout, PRSPCT, Cause4Concern und Close2Death zurückblicken. Der Italiener macht Neuro-Jump Up so hart, dass selbst das weichste Gemüt ganz hart ums Herz wird. Vektor ist genau das und wird sogar von einem Nörgler wie mir gefeiert.
Weiter geht’s mit einem weiteren, in den Niederlanden ansässigen Italiener. Matteo ist sein Name und Neurofunk definitiv sein Spezialgebiet. Die Rede ist von Maztek dessen Werk NoDataNoDrama dem Wort neue Dampfwalze eine neue Bedeutung gibt. Trotz der Stampf-Attitüde funkt die Platte trotzdem gut ab.
Levela scheint wohl in letzter Zeit ziemlich auf den treibenderen deepen Jump Up abzufahren. Tension von ihm ist nämlich genau das. Drückt gut, klingt gut, weitermachen. Da Gridlok einer meiner absoluten Lieblingskünstler ist, hab ich mich wie ’n kleines Kind gefreut als ich die Trackliste des Albums gelesen habe.
Noch mehr hab ich darüber gefreut, dass Tarot mit Swift MC einfach kompromisslos wie früher klingt bloß halt sauberer und voller. Funky Drums, drückender Bass und Swifts Stimmer runden das Ganze herrlich ab.
Nach L 33’s letzter EP auf Eatbrain hat der gute Mann Let Dem raus. Stampfendes Neurofunk-Konstrukt mit leichtem emotionalen Touch im Intro sowie Übergang.
Machen wir weiter mit zwei weiteren, mittlerweile alteingesessen Hasen aus dem Hause Eatbrain, Labelboss Jade und dessen erster Offizier Mindscape. Dangerous ist wahrhaftig gefährlich, funkt sich lässig durch die Nacht und an Voice-Samples wurde nicht gespart.
Rido durfte zuletzt bei der Eröffnungszeremonie des diesjährigen Let It Roll mitarbeiten und hat für die Compilation einen Track namens Reflection mitgebracht. Wer den Künstler etwas verfolgt weiß, dass er ziemlich auf melodischen Neurofunk setzt. Diese These unterstützt er mit seinem neusten Werk vollkommen und ich finde es super!
Ach Zombie Cats, jedes Mal wenn ich den Namen lese wird mir ganz warm ums Herz. Dasselbe ist auch beim ersten Hören von Fall Away passiert. Neurofunk mit weiblichem Gesang, voller Druck und ziemlich technoid genau wie ich es gern habe. Erinnert ein bisschen an die Tage an denen das Traumpaar aus Deutschland noch Rregula und Dementia hieß.
Soviel sei gesagt, das Album macht höllisch Bock und ich freue mich auf weiteren Output aus dem Hause Korsakov!
VA - The Korsakov Compilations Vol. 1
Label: Korsakov Music
Erscheinungsdatum: 01.10.2018
Katalog-Nr.: KRSKV001
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Titelbild von Vivian Hötter und Linus Knappe.
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