Zu Blackout Music NL muss man keine großen Worte mehr verlieren. Das mittlerweile dritte Label des bekannten DnB-Trios Black Sun Empire hat sich seinen festen Platz neben Größen wie Cause4Concern und RAM zementiert. Die neuste Veröffentlichung kommt vom französischen Produzenten Redpill. Ganze sechs Tracks! Neben Blackout kann das Ex-Mitglied der Black Owlz auf Veröffentlichungen auf Labels wie Bad Taste, Cause4Concern und Eatbrain zurückblicken. Außerdem ist der sympathische Kerl für seine durchaus nerdigen Tracktitel bekannt.
Hold It Like That ist auch definitiv typisch Redpill. Vom warmen, unschuldigen Intro kann man sich leicht täuschen lassen, denn sobald die erste Kickdrum landet, weiß man, dass es hier definitiv kein Ringelpietz mit Anfassen gibt. Das ganze schaukelt sich dann auch recht schnell hoch, um im dich im Hauptpart einfach wegzufegen. Harte Synthriffs treffen noch härtere Drums und drücken dich locker aus deinem Ohrensessel, Auto oder Raumschiff.
Jealousy setzt auf Glocken im Intro welches eine traumhafte Hommage an Requiem For A Dream in sich birgt. Auch hier fackelt Redpill nicht lange und geleitet uns mit weiblichen Vocals in den Drop. Der Mainpart hat auch ganz schön Druck und entwickelt sich dank trickreicher Fills und knarziger Lead zum Selbstläufer. Zum Übergang hin lässt der Franzose die Intro-Melodie zurückkehren. Der zweite Drop lässt einen dann eiskalt im Regen stehen. Jemand ne Prise unerwarteten Halftime?
Spätestens bei Fission merkt man, dass der gute Mann anscheinend voll auf Frauenstimmen setzt. Während die Spieluhr runterspielt geistert die die Stimme durch einen Äther von Reverb und Delays, um dann immer klarer zu werden. Auf dem Weg zum Drop wird’s immer krasser – die Snare setzt ein und zack sitzt du inmitten eines Stakkatos aus Reeces und harten Instrumenten. Vor dem Übergang setzt noch ne Melodie ein und die Percussions übertrumpfen sich gegenseitig. Krasses Zeug!
Als nächstes steht Ghost In The Club auf der Speisekarte. Das Ding geht auch richtig steil. Cinematisches Intro trifft auf volle Dancefloor-Attacke. Im Mainpart stapeln sich die Sounds zu einem Blitzgewitter an schrillen Synths und dieser einen Blech-Snare. Der Übergang eignet sich ideal zur minimalen Verschnaufpause. Das Ding nicht zum Verweilen gedacht! Das merkt man unter anderem auch an der Tracklänge von 3:22 Min.
Rub A Sub ist weiterer Beweis für Redpills Affinität gegenüber verspielten Intros. Glocken, positive Atmo-Pads, Reggae-Einfluß vorm Drop, das Stück wird seinem Namen gerecht. Zum Höhepunkt wird dann sehr ausgeklügelt und detailliert. Doch wer jetzt das übliche Geschredder erwartet, kriegt ab der Hälfte des ersten Parts nochmal ’nen guten Twist im Plot präsentiert. Es wird etwas reduzierter, direkter. Im Übergang blitzt das Reggae-Sample nochmal auf und entlässt uns schnurstracks in einen Strudel aus bekannten, sich wiederholenden Laser-Synthies und knackigen Drums. Kurz vorm Ende des Songs lässt Redpill euch noch ein kleines Gimmick da. Gefällt!
Show Me What You Got, bei dem Titel hab ich absurderweise sofort an Rick & Morty gedacht und tatsächlich ist der berühmte Satz aus Staffel zwei in Episode fünf zu hören. Von Anfang an verströmt der Track eine Sci-Fi-Atmosphäre à la Bladerunner was aber schnell von einer wahren Dampfwalze abgelöst wird. Vor dem Drop fällt dann auch besagter Satz. Einfach legendär! Die brachiale Reece macht keine Gefangenen und wird von der leicht gepitchten Snare weiter vorangetrieben. Zum Schluss wird es nochmal melodisch was das ganze perfekt abrundet.
Summa Summarum hat Redpill nach seiner Debüt-Single auf Blackout [BLCKTNL058] alle Erwartungen erfüllt und präsentiert ein buntes Set seiner aktuellen Einflüße. Das Ganze gut umgesetzt und sauber ausproduziert! Show me what you got!
Redpill – Fission EP
Label: Blackout Music NL
Erscheinungsdatum: 17.08.2018
Katalog-Nr.: BLCKTNL062
Titelbild von Vivian Hötter und Linus Knappe.
Keine Kommentare