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Ganz nach dem Motto: „Back to the 90s“ veranstaltet Lisa a.k.a. Hectical eine neue Partyreihe in Düsseldorf – Time-Stretch. Ja, richtig, in Düsseldorf passiert wieder etwas! Aus diesem Grund kommt auch noch zusätzlich ein Gewinnspiel dazu.
Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit hat sich Hectical künstlerisch und theoretisch intensiv mit dem Thema »Time-Stretch« befasst. Aber was ist Time-Stretching eigentlich?
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»Time-Stretching ist ein Begriff aus der modernen Audiotechnik und beschreibt das Ändern der Wiedergabegeschwindigkeit von vorhandenem Audiomaterial, ohne dabei die Tonhöhe zu verändern.« Grob: Elemente jeglicher Art werden gedehnt oder verzerrt.
Die Illustratorin kreiert ihre eigenen Designs, die unter anderem auf Mixtapes, Vinylcover, einer Modekollektion und der illustrierten Entwicklungsgeschichte des Drum&Bass zu sehen sind und die ihr euch übrigens unbedingt mal ansehen müsst!
»Time-Stretching ist ein Begriff aus der modernen Audiotechnik und beschreibt das Ändern der Wiedergabegeschwindigkeit von vorhandenem Audiomaterial, ohne dabei die Tonhöhe zu verändern.«
Wikipedia
Nun haben wir Lisa ein paar Fragen zu ihren Intentionen und der Geschichte dazu gestellt.
der Schlagabtausch mit Hectical
TuB: Wie geht es dir heute?
Hectical: Ein bisschen gestretcht! 😀
Sonst ganz ok.
TuB: Wann und wo bist du das erste mal mit Drum&Bass in Beruührung gekommen?
Mit elf wusste ich nicht, ob ich Punker oder Raver sein sollte.
Hectical: Als Kind hatte ich mir von meiner Kusine Uta das erste Prodigy Album »Experience« ausgeliehen. Da war ich acht und der entsprechende Nerv war schon getroffen! Zu der Zeit kannte man in Deutschland vor allem „Happy Rave“ und meine Lieblingssongs der derzeitigen Rave-Compilations waren die, mit den Breakbeats. z.B. »On A Ragga Tip« von SL2 oder »The Criminal« (Criminal Minds) u.s.w. Die nächsten Jahre bestand mein Musikarchiv aus Tapes, bespielt mit Songs aus dem Radio. Wenn sie gut waren, hab ich sie mehrmals hintereinander auf die Kassette gespielt, damit ich nicht immer zurückspulen musste! Mit elf wusste ich nicht, ob ich Punker oder Raver sein sollte, denn damals gab’s noch Peergroups 😉
Aber: Mit 15 landete ich durch Zufall auf nem riesigen Drum&Bass Rave in Bremen und war stinksauer, dass mir niemand vorher erzählt hatte, dass es sowas gibt!
So hatte ich 1999 die heissen 90er fast verpasst. Aber egal, von nun an war ich ein Junglist und hatte vieles nachzuholen! 😀
TuB: Time-Strech ist ein Begriff, den ich vorher noch nie gehört habe! Wie bist du dazu gekommen, dich mit diesem Thema zu beschäftigen, das ja auch Thema deiner Bachelorarbeit war?
Hectical: Die erste Idee für meine Bachelor-Arbeit war es, eine soziologische Doktor-Arbeit über das Verhalten Jugendlicher im Zeitalter der sozialen Netzwerke zu illustrieren, aber meine Prüferin, die mich etwas kannte, hat mich gottseidank blöd angeguckt und meinte: Hä? Du bist doch DJ, veranstaltest Partys, machst Flyer, … Mach doch genau das als Bachelorarbeit! Das ist doch Kommunikationsdesign! Ich habe mich widerwillig gefügt! Ich kombinierte also die Zeit, die ich für eine Abschlussarbeit eh aufwenden musste mit der Zeit, die ich gern mal gehabt hätte, für ein anständiges Partykonzept! Helau!
Wenn die nicht wissen, was Jungle ist, kann man das denen ja einfach beibringen.
Da ich mich schon damit arrangiert hatte, weiterhin in Düsseldorf zu leben und mich schwer mit der schwerfälligen Entwicklung der Drum&Bass-Szene hier abfinden konnte, stand mein Konzept ziemlich schnell: Eine Neue Partyreihe mit aufklärender und einleitender Mission. Eine kurze Audienz in der Öffentlichkeit um ein paar Leute aufzuklären, abzuholen, um dann gemeinsam wieder im Untergrund zu verschwinden als wäre nichts gewesen. Wenn die nicht wissen, was Jungle ist, kann man das denen ja einfach beibringen. Man muss die nur einladen. So funktioniert Integration. Meine Erfahrungen als DJ und Veranstalterin zeigten mir, dass es im Vergleich zum benachbarten Köln, wo eine Szene existiert, in Düsseldorf schwierig ist, einen Club unter dem Drum&Bass-Motto mit Gästen zu füllen. Brachte man allerdings ein Drum&Bass-Set auf einer unabhängigen Veranstaltung unter anderen Musikstilen unter, war eine grosse Begeisterung untermalt von der Frage: »Was ist das für ein Sound?« zu spüren. Viele Gäste fragten nach Infos oder Aufnahmen und meine Intention liegt nun darin, die Bedürfnisse genau dieser Zielgruppe zu befriedigen um eine neue Veranstaltungsreihe in Düsseldorf zu etablieren. Diese Zielgruppe möchte nicht als Mitglied einer Szene bestimmte Subgenres oder DJ-Künste rezipieren, sondern hat ehrliches Interesse daran, etwas Neues kennenzulernen. Diese romantische Grundlage gibt mir die ehrenvolle Aufgabe, grundlegende aufklärerische Arbeit zu leisten und diese in kulturauthentischen Medien künstlerisch zu verpacken. So liegt es mir nah, ein Label für Musik und Veranstaltungen zu gründen, welches Informationen über die Drum&Bass-Subkultur übermittelt und das dazugehörige Gefühl transportiert.
In der Rave Philosophie der 90er Jahre hat die Wahrnehmung der Zeit eine besondere Bedeutung, denn ein Rave ist ein vom Alltag isoliertes Ereignis, ein zum Alltag addiertes Bonus-Erlebnis, in dem die Zeit still zu stehen scheint.
Im Rahmen meiner Bachelorarbeit erstellte ich dafür ein auf Illustrationen basierendes Corporate Design. Der Titel »Time-Stretch« flog mir während der Auseinandersetzung mit der Entstehungsgeschichte von Jungle einfach so zu. Abgesehen, davon, dass die Technologie des Time-Stretchings für die Produktion von Drum&Bass ein Meilenstein war (sonst würde sich immer noch alles anhören wie Happy Hardcore), finde ich den Titel, auch von seiner Funktion isoliert, schön. In der Rave Philosophie der 90er Jahre hat die Wahrnehmung der Zeit eine besondere Bedeutung, denn ein Rave ist ein vom Alltag isoliertes Ereignis, ein zum Alltag addiertes Bonus-Erlebnis, in dem die Zeit still zu stehen scheint.
Der Einfluss von Musik enormer Lautstärke und Intensität in Kombination mit Dunkelheit und einer hohen rhythmischen Lichtdynamik auf das menschliche Nervensystem simuliert ein Gefühl des Auflösens in Raum und Zeit, eine Verwandlung vom Individuum zum Teil eines Gesamten. Und alle, die sich auf der Arbeit am Montag schonmal einen »Übertag« genommen haben, wissen, wie dehnbar diese Zeit ist! 😉
TuB: Werden auch Teile deiner Illustrationen auf der Party projiziert?
Hectical: Ich werde den Stuff an die VJs weitergeben und bin gespannt, was sie daraus machen! Die Boulderhalle bietet dafür jedenfalls viel Spielraum!
TuB: Hast du eine Idee, weshalb die Drum&Bass Szene in Düsseldorf nie richtig Fahrt bekommen hat?
Wir Düsseldorfer DJs haben lernen müssen,
Musikerziehung zu betreiben.
Hectical: Da ich jetzt erst seit 10 Jahren hier wohne, kann ich das wahrscheinlich schlechter beurteilen als die Leute, die einem bis heute mit den legendären »Unique«-Zeiten in den Ohren liegen. Henry Storch (R.I.P.) hatte damals in den 90ern wohl auch, was Drum&Bass betrifft, eine Kulturbrücke nach England aufgebaut und mit seinem Unique-Club die Düsseldorfer Jugend- und Erwachsenen!-Kultur auf Zack gehalten. Die Beobachtungen, die ich in meiner Zeit hier gemacht habe, zeigen allerdings, dass sich Szenen eher abhängig von Trends entwickeln und nicht unmittelbar mit Musikgenres im Zusammenhang stehen. Wir Düsseldorfer DJs haben lernen müssen, MusikERZIEHUNG zu betreiben. Wenn wir ein grosses Publikum haben, kann man davon ausgehen, dass die meisten nicht wissen, was sie erwartet und so muss man es jedesmal erneut vorsichtig an Drum&Bass / Jungle heranführen um die Leute bei Laune zu halten. Das hat Vor- und Nachteile: einerseits schränkt es die Musikselektion ein, andererseits erntet man grosse Dankbarkeit dafür, den Leuten etwas Neues gezeigt zu haben. Es macht Spass, den Verlauf von den Fragezeichen in den Gesichtern bis zur bebenden Tanzfläche zu beobachten! Dazu kommt, dass das Düsseldorfer Publikum wirklich offen für Musik ist und sich gerne belehren lässt!
Für die Time-Stretch ist vorgesehen, viele ältere Musikstile aus dem Breakbeat-Topf zu integrieren, um die Gäste wiedermal ins Thema einzuführen und ihnen die mitreissenden Momente zu bescheren, die sie in der Vergangenheit verpasst haben. Kultur-Reportage gepaart mit dem heissen neuen Scheiss steht auf dem Programm und auch UK-Garage und 2-Step wird sein Comeback zum Besten geben!
TuB: Zu guter Letzt: Trommel oder Bass?
Hectical: Im Leben: Ohne Tiefen keine Höhen! (Je tiefer die Tiefen, desto höher die Höhen) Deswegen natürlich Trommel und Bass! Und zwar so laut wie möglich und so doll wie möglich!
Lisa Rüdel (Hectical)
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SA 01.09. • erste Time Stretch mit Function One und Lichtshow
Um Visualisierung und Audition zu verbinden, startet sie am Samstag, den 01.09. die erste Party. Das Besondere daran – als Location wurde die Boulderhalle »Superblock« ausgewählt, die vom SWCT VJ-Team in eine dreidimensionale Videolandschaft verwandelt wird, unterstützt von einer Funktion-One.
So schickt euch die Breakbeat basierte Partyreihe auf eine Reise durch die gebrochene UK-Underground-Soundlandschaft, unterstützt von DOK:Z, DJ SAXE, PUPA DREAD, FILIBRATION, MC CHEVY und natürlich der Gastgeberin höchstpersönlich: HECTICAL! Die verschiedenen Stile, von 2-Step/ UK Garage, über Raggajungle und Jump-Up bis hin zu deepen-düsteren Sound verschmelzen in der Nacht.
Time Stretch Vol. 1
SA 01.09. • Superblock, Düsseldorf
DOK:Z
DJ SAXE
PUPA DREAD
FILIBRATION
Hectical
MC CHEVY
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das Gewinnspiel
Zur Feier der neuen Errungenschaft Düsseldorfs werden wir dieses Mal ein Gewinnspiel der besonderen Art machen: Ihr könnt eines der selbst-designten, Mixtapes mit zwei super funkey Mixe, und ein Siebdruckplakat von Hectical gewinnen, das ihr auf der Party ausgehändigt bekommt.
So könnt ihr gewinnen!
Was ihr dafür tun müsst? Kommentiert unter diesem facebook-Post, warum ihr unbedingt zur ersten, und hoffentlich nicht letzten, Time-Stretch gehen solltet! Danach noch die Veranstaltung auf facebook teilen, und ihr seid dabei!
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- Du nimmst an der Verlosung teil! Viel Glück! 😀
Link zum facebook-Post, den ihr kommentieren sollt:
https://www.facebook.com/trommelbassspass/posts/2203575733207404
Link zur Veranstaltung: https://www.facebook.com/events/201651974027413/
Teilnahmeschluss: 31. August 2018, 18 Uhr
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