Point Of Origin heißt die Compilation, die dieses Jahr zum dritten Mal das Licht der Welt erblicken durfte und somit in den Rang der Tradition erhoben werden kann. Einmal im Jahr versammelt Labelboss Friction die interessantesten und heißesten Artist auf einem fein selektierten Sampler zusammen. Dieses Jahr unter anderem mit dabei: Shoguns frischeste Entdeckung Macca & Loz Contreras, die Critical Veteranen Klax und das Duo, das den Funk für sich wiederentdeckt hat – Document One.
Origin
2015 wurde die Serie Point Of Origin ins Leben gerufen. Der Gedanke dahinter war neuen und frischen Künstlern eine Platform zu bieten und gleichzeitig eine Verbindung zu den älteren Hasen des Genres zu etablieren. Ein Konzept, das bei weitem nicht wirklich neu oder revolutionär ist – dennoch macht es immer wieder Spaß zu hören, wenn frische Talente aus der Demo-Kiste der Labels freigelassen werden.
Was ist drauf?
Auch auf der diesjährigen Compilation gibt es ein Feuerwerk von interessanten Sounds zu hören. Es geht los mit Dub Motion und treibenden Two-Step Drums, die mit einem eher passiven Reese-Bass gepaart werden. Ein ungewöhnlich sphärischer Einstieg, wenn man sich an den letzten Teil der Serie erinnert, wo GLXY & QZB mit ihrem Club Hit Yes Jah einen Start ohne Kompromisse hingelegt haben.
Direkt nach Dub Motion finden Document One ihren Platz in der Tracklist – ein Duo, dass in den letzten Jahren gezeigt hat, dass der Funk wieder mehr Platz im Drum & Bass bekommen sollte. Black Holes heißt der Song, der mit gewohnt tighten Drums und einem simplen Bass Pattern daher kommt. Erst die atmosphärischen Momente im Song und die lupenreine Produktionsqualität lassen den Track erstrahlen. Im Anschluss lassen uns die Tracks von Aperio & Monrroe, Malaky und Macca & Loz Contreras in Erinnerung an das Sun & Bass Festival schwelgen und bringen die letzten Sommergefühle hervor.
Richtig interessant wird es mit Klax – dem ungewöhnlichen Trio, das vor allem bei Critical Music residiert. Field Recordings, gesampelte Kontrabässe und die durchdringende Stimme von Illiterate bauen sich auf zu einem sphärischen, einfachen und zurückgezogenen Song. Hier steht die Atmosphäre ganz klar im Vordergrund und lässt einen für vier Minuten in eine ganz andere Welt abtauchen. Eine weitere Überraschung bietet Rizzle. Mit seinem Track Solstice löst er sich aus seinem bekannten Muster und liefert statt düstere Basslines und microfunkigen Drums einen Roller in feinster SpectraSoul-Manier.
Der krönende Abschluss wird von Reflektor gebildet, einem Duo aus Kanada, dessen Sound so langsam über den großen Teich schwappt und hier immer mehr Anerkennung bekommt. Ihr Sound erinnert an eine musikalische Reise in den Weltraum. Große Flächen, treffen auf kleine Arpeggio-Einlagen und fallen erst im Drop komplett zusammen. Eine interessante Kombination aus Traumwelt und Club-Tauglichkeit.
Und jetzt?
Was lässt sich nun sagen zum dritten Ableger der Point Of Origin? Nunja, Friction lädt uns erneut auf eine Reise durch das gesamte Spektrum des Drum&Bass ein. Egal, ob tiefe düstere Club Roller von Data3 & Koherent oder die letzten sommerlichen Vibes von Macca & Loz Contreras und Javano – jeder wird auf dieser Platte mindestens einen Song für sich finden, der ihn noch mindestens den Rest des Jahres begleiten wird.
Point of Origin: Vol 3 • Various Artists
bandcamp • SoundCloud • Label-Website
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