Seit zehn Jahren kommt die Upper-Class des Drum&Bass in London zusammen, um die Drum&BassArena Awards zu verleihen. Seit zehn Jahren kann die Drum&Bass Community ihren Favoriten eine Stimme geben und den Traum von einem Preis wahr werden lassen. Seit zehn Jahren gibt es immer wieder Stimmen, die den Preis kritisieren und ebenso laut in den Himmel loben. Seit zehn Jahren gucken wir trotzdem immer wieder nach London und sehen, wie die Stars und »Newcomer« der Szene eine schöne Preisverleihung zelebrieren – genauso wie dieses Jahr.
Eine kleine Geschichtsstunde

Der Drum&BassArena Award ist ein Preis, der für die Fans gedacht ist. Ziel ist es, die Community zusammenzubringen, die Facebook- und Twitter-Blasen der Drum&Bass-Community soll etwas mehr zusammenzurücken. So kam es, dass der Award ein Publikumspreis wurde und die Künstler angefangen haben nach Stimmen zu betteln. Eine Situation, die für beide Seiten mehr als unangenehm ist. Kein Musiker möchte nach Likes, Votes oder Anerkennung betteln. Kein Fan möchte sehen, dass sein Lieblingskünstler nicht mit einem Preis honoriert wird und das Gefühl bekommen, dass seine Stimme nichts »Wert« ist oder die Fans aus den anderen Lagern doch sowieso keine Ahnung von Musik haben. Dennoch wurde 2009 der erste Drum&BassArena Award vergeben. Chase & Status & Hospital, konnten richtig abräumen, Sigma waren noch Newcomer DJs, Andy C wurde zum ersten Mal als bester DJ ausgezeichnet und hat es neben Goldie direkt in die Hall of Fame geschafft.
Am Dienstag (12.12.) war es wieder soweit und das erste große Jubiläum durfte gefeiert werden. Die Drum & Bass Arena Awards in neuem Gewand, aus dem YouTube-Studio für die ganze Welt. An dem Grundprinzip hat sich nichts geändert. Votes for Award.
Hier gibt’s die Gewinner:

Andy C hat zum zehnten Mal in Folge den Preis für Best DJ abgeräumt. Noch nie hat es ein anderer DJ geschafft den Labelboss von Ram Records vom Thron zu stürzen.

Mefjus hat es vom Newcomer DJ zum besten Produzenten geschafft und hat mit Manifest das beste Album 2018 produziert. Zwei Preise gehen an ihn.

Inja – der MC, der in letzter Zeit mit guten Kollaborationen Aufsehen erregen konnte, hat auch zwei Preise mit nach Hause nehmen dürfen. Er darf sich ab jetzt bester MC und Sänger der Drum&Bass-Welt nennen.

Als besten Newcomer dieses Jahr darf sich Benny L betiteln und konnte sich unter anderem gegen AKOV, Monty und Unglued durchsetzten.

Hospital Records hat für die Fans wieder einmal den besten Output gehabt und wurden zum besten Label gekrönt. Zudem gab es für die Hospitality den Preis für die beste Party.

Der Sound von Souped Up Records, dem neuen Label von Serum & Benny V, hat den Fans am besten gefallen und wurde ausgezeichnet mit dem Preis für das beste Newcomer Label.

Sub Focus und Dimension haben mit Desire den besten Track des Jahres beigesteuert. Eine Entscheidung, die aus verschiedenen Richtungen natürlich unverständlich erscheint. Aber Geschmack ist ja bekanntlich individuell.

Unglued hat es nicht zum besten Newcomer geschafft, dafür konnte er allerdings mit seinem Remix von High Contrasts – If We Ever punkten.

Auch Chase & Status haben wieder einmal einen Preis für sich beanspruchen können. Ihr Video zu Retreat2018 ist das Beste aus diesem Jahr.

In die Hall of Fame reihen sich MC GQ und Spirit ein

Und das Let It Roll Festival wurde nun fünf Mal in Folge zum besten Festival gekürt.

Zu guter letzt wurde Amit noch mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.
Das sind die, die Gewinner der diesjährigen Drum&BassArena Awards. Preise für all diejenigen, die genug Stimmen akquirieren konnten.
Und das Ergebnis des Ganzen?
Es liest sich mit Sicherheit schon heraus, dass ich nicht der größte Fan der Awards bin. Ich möchte sie allerdings nicht verteufeln. Publikumspreise haben durchaus ihre Berechtigung und dass die Künstler und Labels mit der meisten Fanbindung gewinnen ist doch auch allen klar. Es können nicht immer alle gewinnen. In erste Linie ist es doch nett, dass sich in einem Genre abseits des Mainstreams Menschen darum kümmern, dass die Leute, die das Genre formen eine Art Anerkennung erfahren. Wie die Form der Anerkennung aussieht und ob alle Künstler berücksichtigt werden können, darf gerne diskutiert werden. Immerhin ist es nicht der vom Kommerz getriebene Echo oder Bildtafeln, auf denen der große Spotify-Schwanzvergleich stattfindet. Was bleibt ist eine Preisverleihung, die jedes Jahr neue Aufmerksamkeit erfährt, jedes Jahr neu diskutiert wird und jedes Jahr erneut überrascht. Vor allem die Ergebnisse.
Drum&BassArena Awards
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