T3K Recordings strahlt im neuen Glanz und präsentiert uns kurz vor der Festival-Saison eine 4-Track starke EP von Double Helix – dem Newcomer aus Österreich.
Double Helix – hinter dem Namen versteckt sich Florian Leitner aus Klagenfurt – ein Newcomer am Neurofunk-Himmel. Nachdem er schon mit Releases bei Ammunition-, Full Force- und Mindtech Recordings zeigen konnte in welche Richtung sich sein Sound entwickeln könnte überrascht es nicht, dass seine neue „Endurance“ EP ein zu Hause bei T3K Recordings gefunden hat.
Versteckte Vielfalt
Endurance begrüßt mit einem technoiden Intro voller mystischer Sounds und kleinen Percussion-Momenten die für Irritation sorgen. Im Build-Up wird langsam klar in welche Neuofunk-lastige Richtung sich der Song entwickeln sollte. Ein repetitives Riff wird vorgestellt und saugt sich gerade zu in den heiß erwarteten Drop, der, zur Überraschung aller, alle Erwartungen zerplatzen lässt.
Der Drop hat keine harten Drums, keine schnellen Shuffles und keine sich windenden und drehenden Basslines. Stattdessen bekommen wir ein Kick-Pattern, das mit einer simplen modulierten Basslines gerade so spielerisch umgeht, von kleinen Breaks gebrochen wird und von dem anfangs vorgestellten Riff unterstützt wird. Eine Kombination die überrascht und Spaß macht. Gerade das Spiel mit den Erwartungen macht Endurance zum besten Track der Platte.
Darauf folgt Mindframe – ein Song, der es an zweiter stelle nicht leicht hat. Gerade nachdem mit Endurance die EP einen würdigen Opener bekommen hat. Mindframe ist genau das, was mich am Neurofunk so nervt und, das ich gerne als „Neuro-Bashing“ bezeichne. Klar – im Club wird das Ding durch die Decke gehen, aber leider nicht, weil es ein ausgefuchster Track ist. Schon fast schade zu schreiben, dass für mich das Beste an dem Song die letzten 25 Sekunden sind. Eine kleine Passage, die Kopfkino entstehen lassen kann.
Weiter geht es mit Veered – ebenfalls ein klassischer Neurofunk Track in dem die starke Inspiration à la Mefjus, Phace und Misanthrop unüberhörbar ist. Dennoch überzeugt der Song mit einem Starken Riff und einer geraden Linie – ohne in dieses „bashing“ zu verfallen. Der weitaus bessere Mindframe, wenn man so will.
Mit Mandella zeigt Double Helix seine Vielschichtigkeit. Mit leichten Flächen macht er eine Atmosphäre auf, die einem Sci-Fi Alien Film gleicht. Schon nach kurzer Zeit wird allerdings klar wo die Reise hingeht. Eine tief-rollende Bassline verwebt sich mit dezenten Akkorden und liebevoll arrangierten Perkussions. Ear-Candy deluxe und ein solider Abschluss für die EP.
Endurance – am Ende gewinnt die Ausdauer.
Es lohnt sich die EP komplett zu hören, um zu verstehen warum Double Helix das Potential hat weiter in die Welt des Neurofunks einzutauchen und dem Sound eine neue Richtung zu zeigen. Dennoch gilt: Neurofunk ist wild. Neurofunk ist psychedelisch. Neurofunk ist abwechslungsreich. Genau diese Attribute treffen auch auf die Endurance EP von Double Helix zu. Ob’s gefällt oder nicht, das bleibt nun jedem selbst überlassen.
Double Helix – Endurance EP Label: T3K Recordings Erscheinungsdatum: 31.05.2019 Katalog-Nr.: T3KNOLOGY005
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